Ernst Wolff, einer der wichtigsten public intellectuals des deutschen Sprachraums, erläutert im unten eingebetteten Gespräch die digitalfaschistische Natur unserer synthetischen Pseudo-Seuche und viel von dem, was er sagt, ist schlicht nicht zu bestreiten – während anderes “bloß” ernsthaft diskutiert werden muss (pun intended). W. ist auch kein China-Delusistani wie es sie in der “Linken” zuhauf gibt (und deren “rechte Spiegelbilder” Clyde Prestowitz ausführlich beschreibt). Nein, Wolff macht kein Hehl daraus, dass China Modell für die Pläne des westlichen “digital-finanziellen Komplexes” gestanden ist. Er vergisst aber drei Aspekte, die entscheidend für die Beurteilung sowohl der VR als auch des westlichen quasikapitaliistischen Weltsystems sind.
Wie dem Gespräch mit R. Cibis zu entnehmen ist, sieht Wolff eine Allianz des westlichen digital-finanziellen Komplexes mit der CCP,
zu Lasten jenes Teils des chinesischen digital-finanziellen Komplexes, der den Kommunisten anscheinend zu selbstständig geworden ist (“Jack Ma”).
Das ist gut möglich und der von Wolff analysierte Plan zur Abschaffung des weitgehend anonymen Bargelds samt dessen Ersetzung durch “CBDCs” ist noch offenkundiger.
Ebenso wie im berühmt-berüchtigten “Social Credit-System” hat China hier eine traurige Vorreiterrolle inne – und Wolff verschweigt das keineswegs.
Trotzdem scheint diesem Blogger, dass der Mann die tragende Rolle, die die Volksrepublik in der Tragödie inne hat, nicht gebührend würdigt, vielleicht aus ideologischen Gründen (China war nie ein “neoliberal-kapitalistischer” Staat),
oder – gewissermaßen “diplomatisch” – um Opferrollen-Zuschreiber in den eigenen Reihen nicht unnötig zu verprellen.
- Dabei ist glasklar, dass es a) ohne die Gain of Function-Forschung in Wuhan heute keine Covid-Viren gäbe und b) ziemlich sicher, dass Partei und PLA über die dortigen Experimente (wenigstens) unterrichtet waren. Ohne den Erreger aus Wuhan würde es die von Wolff analysierte “kontrollierte Demolierung” des internationalen Finanzsystems nicht geben. Das Labor in Wuhan und die Versuche der Chinesen, dessen Rolle zu verschleiern, gehören also unbedingt zur “ganzen Geschichte”. W. ist dazu aber nicht zu vernehmen.
- Zweitens hört man keinen Pieps über den Beitrag der Volksrepublik, den Karren des internationalen Finanzsystems nach der Krise von 2008/09 aus dem Dreck zu ziehen. Wolff erwähnt zu Recht die Geldmengenausweitungen der westlichen Zentralbanken (und vergisst auf den Shale-Boom in den USA), die massiven Stimulusprogramme der VR China spielen aber keine Rolle. “Im Buch dieses Bloggers” war der Kreditschub aus dem Reich der Mitte aber wenigstens ebeno wichtig wie die diversen QE-Programme von Fed, EZB & Konsorten.
- Und schließlich zeichnet Wolff ein IMHO zu schmeichelhaftes Bild von der Stärke der Volksrepublik (was, zugegeben, keine Sache des “Vergessens” ist). Für Wolff ist China die kommende Super- bzw. Regionalmacht, die nur mehr wenige Jahre benötigt, um die Vereinigten Staaten a) wirtschaftlich zu überrunden und ihnen b) auch militärisch Paroli zu bieten. Ich glaube das nicht. China wurde a) mithilfe des interntionalen Handels- und Finanzsystems zum “Mega-Tigerstaat des 21. Jahrhunderts” und es kontrolliert b) einige für Digitalisierung/”grüne Energie” wichtige Rohstoffe vulgo Seltene Erden. Davon und von einer Handvoll Industriemetalle abgesehen, ist das Land nicht sonderlich rohstoffreich. Des Weiteren hat China nicht mehr allzuviel eigenes Öl und das war schon vor 80 Jahren, in WKII, kriegsentscheidend. Die Versorgung mit eigener Kohle, die seinen 20-jährigen “Sprint” befeuert hat, scheint auch nicht mehr selbstverständlich zu sein.
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