“Peak Oil” & die Pipeline-Sprenger

Unter landläufigen Annahmen ist es völlig unsinnig zu glauben, dass die Russen eine (überwiegend) aus eigener Tasche bezahlte, teure Liefer-Infrastruktur in die Luft jagen, um ein “Signal zu senden”. Da ist es ungleich plausibler, eine Täterschaft des sg. Westens anzunehmen, der a) seit Jahren die zahlreichen (nord)osteuropäischen Feinde der Gasleitungen unterstützt, der b) (irrtümlicherweise) meint, in großem Stil LNG nach Europa liefern zu können und c) seit langem von der Schädlichkeit fossiler Brennstoffe “für den Planeten” überzeugt ist. Es gibt allerdings eine Prämisse, unter der Moskau sehr wohl die Sprengung veranlasst haben könnte: “Peak Oil” oder besser: “Peak Dense Energy”. [Read more...]

Medien: Eine “Schrecksekunde” von vier Tagen – wer bietet mehr?

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Quelle: tradingeconomics.com

Dieser Blog ist ja auch nicht aktuell -  aber so nicht aktuell wie orf.at ist er nicht (um ein G’schichterl aus Torbergs “Tante Jolesch” zu paraphrasieren). Der neue britische Finanzminister hat am vergangenen Freitag eine Art “Mini-Budget” angekündigt, woraufhin das GBP after hours abgestürzt ist. steuerpläne_truss_ORF_at_resized_bearbeitetDieser Plunge setzte sich am Montag im sg. Asiatischen Handel fort, das Pfund konnte mit vereinten Kräften aber wieder stabilisiert werden. Am Mittwoch, knapp vor Mitternacht, kam nun orf.at daher und verkündete: “Steuerpläne bringen Truss unter Druck”. Krawuzikapuzi! Immerhin findet sich im Inneren des Texts ein Hinweis auf die erst zwei Tage alte Gilt-Krise, die die Bank of England veranlasste, 65 Mrd. Pfund  in den sg. Markt zu pumpen. Fortsetzung folgt, womöglich auch auf orf.at.

Ist die aktuelle Erdgaskrise nur ein sehr kostspieliges Simulacrum?

Dieser Blogger, der bisher fest im Lager der Pessimisten für den kommenden Winter gestanden ist, hat sich öffentlich zugängliche AGSI-Daten der vergangenen fünf Jahre angeschaut und ist dabei auf wenig (beunruhigend) Auffälliges gestoßen. Nach diesen Werten haben sich die Speicher in den vergangenen fünf Monaten besonders schnell gefüllt, was angesichts der prononçierten Tiefstände im Frühjahr 2022 freilich nicht überraschend ist (wäre). Ohne russisches Gas wäre so ein “Spurt” praktisch unmöglich. [Read more...]

Verstaatlichung von Energiefirmen: Verzweiflungsakte, Scheinlösungen

Nachdem die Berliner Hampelkoalition zur Verstaatlichung der Uniper schreitet und willens ist, acht gute 20 schlechten Milliarden nachzuwerfen und der französische Staat 10 Milliarden aufwenden möchte, um sich bei der EdF nicht mehr auf die Finger schauen zu lassen, muten die jüngsten Vorgänge um die Wien Energie wie ein paar unwichtige Flatulenzen aus Schlumpfhausen an. Nehammer/Brunner haben für “ihre” ( = unsere) 2 Milliarden zwar kein Pfand bekommen, können immerhin aber Stunk & Stress machen, sollte Wien versuchen, sich das Darlehen des Bundes “einzunähen” – wenigstens theoretisch. [Read more...]

Weiter Warten auf Utopia, sagt der Professor – “It’s the Energy, Stupid!”

global-energy-substitutionJ. Bradford DeLong, ein Wirtschaftsprofessor aus Berkely, hat soeben ein “lang erwartetes” Buch publiziert, das sich mit der Wirtschaftsgeschichte des von ihm so genannten langen 20. Jahrhunderts beschäftigt – der Periode von 1870 bis 2010, die durch historisch beispiellos stürmisches Produktivitätswachstum gekennzeichnet ist.cover_slouching_resized Seit der Großen Finanzkrise 2007/08 ist’s damit freilich Essig, weswegen selbst das bisherige gemächliche Latschen Richtung Paradies auf Erden (“Utopia”) zu einem noch viel langsameren Kriechen verkommen ist.

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Amerikanische Milliardärs-Prepper aus der Sicht eines Digital-Gurus

Douglas Rushkoff, ein als Redner gefragter Modeautor, wurde vor etlichen Jahren von Stino-Milliardären (“low level billionairs”) über seine Einschätzung künftiger Technologie-Entwicklungen befragt, was in ihm eine Retraumatisierung cover_survival_riches_resizedvon in jungen Jahren erlebten Kränkungen ausgelöst haben könnte. Unser alternativ als Marxist oder Humanist posierender pundit malt in einem neu erschienenen Buch das Phänomen von sich auf einen gesellschaftlichen Kollaps vorbereitenden Tech-Milliardären, die den Feindbildern von Rushkoffs peer groupempathielosen Libertären und konservativen Trump-Fans – zum Verwechseln ähnlich sehen. [Read more...]

“Streik” d. Klima-Katastrophisten

Nicht nur, dass diese Vollkoffer nicht zu wissen scheinen, was der Begriff “Streik” bedeutet, beschwören sie einmal mehr eine imaginierte Weltenflut herauf, um Leute, die nicht mehr wissen, wie sie ihre aktuellen Energierechnungen bezahlen sollen, dazu zu bewegen sich der Protestaktion anzuschließen klimastreik_plakat(gilt übrigens zuallererst für “braune Menschen” wie auf dem Plakat abgebildet). Speziell dämlich wirkt der Aufruf  in EU-Europa, das heute um gut eine Milliarde Tonnen CO2 weniger emittiert als 1990, wogegen Nicht-OECD-Länder um 12 Milliarden Tonnen mehr ausstoßen (nur aus “Verbrennung”).

T. Watkins ü. die Werttheorie von Marx (& “bürgerlicher” tutti quanti)

“Marx was right though.  There was something about all of that industrial machinery churning out volumes of goods unthinkable in a pre-industrial age.  But it wasn’t the machinery in and of itself that was the source of value any more than it was the workers.  Rather, it was the massive quantities of fossilised sunlight in the coal which powered the machinery which was one source of value.  And the calories in the food consumed by the workers was anotheralbeit weak – source of value.” Tim Watkins, Consciousness of Sheep, A Question of Value

Energiekrise: Hat sich’s in Europa und Russland “ausgegast”?

Major_Russian_Gas_Pipelines_to_Europe_06_2021_ru.svgAnti- und Pro-Putinisten sind sich bei allen sonstigen Gegensätzen in einem einig: Russland könnte, wenn es wollte, “mit einem Federstrich” die Gaslieferungen an Westeuropa wieder herstellen. Es tue das aber nicht, weil es imperialistisch sei und die EU erpressen wolle (Anti-P) bzw. tue das nur so lange nicht, als die EU an ihren von den USA angezettelten “Selbstmord-Sanktionen” festhalte und die Ukraine um jeden Preis unterstütze (Pro-P.). Was aber, wenn die Russen gar nicht mehr voll lieferfähig sind? Beide Konfliktparteien scheuen diese Version wie der Teufel das Weihwasser – eine Hypothese. [Read more...]

Eine Erklärung des absehbaren Blackouts auf Nordbairisch

Stefan von Outdoor Chiemgau hat das gemacht, was eigentlich Aufgabe professioneller Medien wäre - er hat sich eine Analyse (echter) Fachleute angesehen und das Wichtigste kurz gefasst in Alltagssprache “übersetzt”, so dass sie auch jene verstehen können, denen die Begriffe “Übertragungsnetz” und “(Re)Dispatch” nichts sagen. Sehenswert!

“Klimapsychologie”: Bühne frei für Grazer Ablenkungswissenschaftler

Brudermann_Kunst_der_Ausrede_CoverPünktlich zur größten Energiekrise seit Menschengedenken ist nun “Die Kunst der Ausrede” erschienen, die sich den Ausflüchten sich tugendhaft dünkender “Klimasünder” widmet (“Warum wir uns lieber selbst täuschen statt klimafreundlich zu leben”). Der Autor ist ein in Graz lehrender Psychologe, der es versteht, einer inkompetenten Journaille mit akademischer Gravitas zu bestätigen, was diese schon immer vermutet (und was sie viele Jahre von ihren Oberstudienräten gehört) hat. Edit-Erratum. [Read more...]

Wien Energie – Mein Erkenntnis-Zwischenstand per 1. September

Die “knapp bei  Kasse” befindliche Wien Energie (WE), der die Republik am Mittwoch indirekt zwei Milliarden zukommen hat lassen, scheint bei ihren angeblichen Absicherungsgeschäften wenigstens eine riskante Strategie gefahren zu sein (wenn es sich nicht doch um “verdeckte Zockereien”, eine mit großem Liquiditätsrisiko verbundene Spekulation auf einen niedrigeren Strompreis handelte). Der Charakter dieser Geschäfte lässt sich aber a) erst nach der Veröffentlichung ihrer Positionen seit 31.12.2021 sowie b) nur im Vergleich mit anderen Unternehmen derselben Branche bestimmen. Der Verbund  hatte zumindest bis zum Ende des 2. Quartals 2022 ein deutlich geringeres Liquiditätsrisiko als die Wien Energie. [Read more...]

Ist die Wien Energie noch zu retten?

Einige österreichische Energieversorgungsunternehmen, welche selbst über große (Wasser-)Kraftwerke verfügen, wie Wien Energie oder Verbund, dürften eher an Börsegeschäften interessiert sein als an der kostengünstigen Versorgung der österreichischen Verbraucher – welche diese Kraftwerke erbauen ließen. Die Politik aller Couleurs schaut zumindest weg – oder sind unsere Politiker und Journos zu dumm um die Zusammenhänge zu begreifen? Gastbeitrag von Onkeleduard (onkeleduard@gmail.com) [Read more...]