Goldreport ’23 sieht “Showdown” beim Geld und in der Geopolitik

Cover_IGWTAm Mittwoch ist in Wien der 17. Goldreport (mtttlerweile) von Incrementum veröffentlicht worden und Ronni Stöferle und Mark Valek, Manager des Liechtensteiner Investmentberaters, haben ihre heurige Ausgabe von In Gold We Trust unter das Motto “Showdown″ gestellt

– einmal im von den (westlichen) Zentralbanken geführten, angeblich unvereinbaren Kampf zwischen “Inflations”- und “Bankkrisen-Bekämpfung”, der zu epileptischen Anfällen in diversen Asset-Märkten führen könnte,

aber wichtiger noch: zu einer Rezession, die nach der zu erwartenden überschießenaden Reaktion der “ZBs” wieder in einen Crack Up Boom mündet

- klassisches Gedankengut der Österreichischen Konjunkturzyklustheorie (“ABCT” ), mit der die beiden Lead-Autoren seit langem vertraut sind.

Der neben dem geldpolitischen zweite aktuelle “Showdown” ist der geopolitische zwischen dem “kollektiven Westen” (auch Australien, Japan und Südkorea)

und einem von Russland und China geführten Block aus USA- und Dollarfeinden, der tendenziell über die globalen Rohstoffe verfügen soll (worüber man lange diskutieren kann).

Der dritte “Showdown” ist jener beim Goldpreis, der – charttechnisch ausgedrückt – in der Frage besteht, ob die Unze nachhaltig 2.000 Dollar überwinden kann und wie es danach preislich mit ihr weiter geht.

Unnötig zu sagen, dass speziell Perma-Bulle Stöferle nicht an ein Abprallen nach unten und danach weitere Jahre im Keller glaubt.

Dieser unmaßgebliche Blogger tendiert hier dazu, den maßgeblichen IGWT-Autoren mit einer unterschiedlichen Begründung und einer etwas anderen Argumentation zuzustimmen

- wiewohl, entgegen den Erwartungen, der preisliche Big Bang bei Au bis jetzt ausgeblieben ist.

Der Hauptgrund für dieses Ausbleiben liegt nach Ansicht dieses “Konspirationisten” im Bereich der Verschwörungstheorie, wie das aktuell geframt würde

bzw. in jenem von Marktmanagement und Finanzmarktstabilität, wie das etwas besser und nüchterner auszudrücken wäre.

Wie dem auch sei: Wer die Unze 2013 ff um 1.100 – 1.200 Euro gekauft und jetzt um 1.800 Euronen wieder verkauft hat, kam im Zehnjahresschnitt auf grob gerechnet 4 – 6 Prozent p.a., was z.B. Sparbuchhalter nicht behaupten könnten.

Lehre: Die Fiat-Lobby ist zwar mächtig, aber nicht allmächtig, u.a. weil sie die Produktionskosten der Goldschürfer in Rechnung stellen muss.

Doch was weiß der Laie schon?

Stöferle und Valek sind Profis für alle jene, die “ein paar Kisten” anzulegen haben, was hierorts nicht der Fall ist

- und sie tendieren rein professionell dazu, sich mit allen möglichen Prahlhänsen in allen möglichen Asset-Klassen zu vergleichen, die, zugegeben, in den vergangenen Jahren um einiges mehr verdient als Sparbücher in alten Zeiten einmal erbracht haben.

So gesehen ist es höchst lobesam, wenn In Gold we Trust auf incrementum.li auch heuer wieder zum Gratis-Download angeboten wird, sodass auch der weniger betuchte Laie in den Genuss von Interviews mit einem Zoltan Poszar oder einem Russell Napier kommen kann.

Wie (nicht nur) Austrians wissen, gibt es zwar kein free lunch, dieses lunch wird jedoch von “der Industrie” gesponsert, was deren, aber auch das Verdienst von Stöferle, Valek & deren Team ist.

Unabhängiger Journalist

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