Wahlbetrug in Österreich: Was sicher ist und was Spekulation

Es gibt keinen vernünftigen Zweifel am Umstand, dass am Wahlabend die Zahl der bei der Briefwahl eingelangten Stimmen um 70.000 geringer war als die jetzt vom offiziellen Endergebnis ausgewiesenen. Daran führt kein Weg vorbei und das ist der Grund, warum man getrost von der Existenz eines Wahlschwindels ausgehen kann. Wie die zusätzlichen Stimmen ins Spiel gebracht wurden, wer daran beteiligt war und warum sich die Zahl der “Abgegebenen” scheinbar um nur 20.000 erhöht hat, darüber kann man beim derzeitigen Stand des Wissens nur Hypothesen bilden.

Keines der Argumente, die mir bei meiner Wahlschwindel bei Briefwahl-Behauptung entgegengehalten wurden, ist überzeugend, am wenigsten der Hinweis, dass im nunmehr vorliegenden Endergebnis 740.339 gültige Stimmen gezählt werden und dass das die Zahl sein müsse, von der Stein am Wahlabend gesprochen habe.

Das, pardon, ist völlig unmöglich. Stein konnte das am Wahlabend gar nicht wissen, weil die Wahlkarten erst am nächsten Tag ausgezählt wurden (regulär).

Über alles andere muss ich in Ermangelung konkreter Informationen spekulieren und was ich hier gemacht habe, ist der Nachweis, dass es keiner riesigen Verschwörergruppe bedurfte, um die Briefwahl in z.B. zwei Dutzernd substanziellen Stimmbezirken zu manipulieren. Ich wollte damit nicht behaupten,  dass die 25 größten Wahlbezirke automatisch für eine solche Manipulation verwendet wurden.

Wir kennen das Design dieses Wahlschwindels nicht. Es ist z.B. frappierend, dass fast 70.000 Wahlkarten eingeschleust wurden, dass dies aber die Zahl der “abgegebenen Stimmen” um nur 20.000 erhöht hat. Das heißt, dass mehr als zwei Drittel der eingeschleusten Stimmen in der Kategorie “nichtig” gelandet sind.

Die einzige Erklärung, die sich dafür anbietet, ist, dass man versucht hat, die Proportionalität einigermaßen zu wahren und z.B. die Wahlbeteiligung (Abgegebene ggü. beantragten Briefwahlstimmen) nicht übermäßig hoch werden zu lassen. Die nichtigen Stimmen scheinen ein Filter gewesen zu sein, mit dem die Hofer-Stimmen minimiert wurden, aber dieser Filter musste eine angemessene Größe haben, weil er sonst Verdacht erweckt hätte.

Man versuchte eben, die Proportionen einigermaßen zu wahren. Das ist auch der Grund, warum ich nicht glaube, dass man auf völlig unerklärbare Diskrepanzen stoßen würde, wenn man die Zahl der nichtigen Stimmen in manipulierten Wahlbezirken wüsste.

Das Ganze ist sehr schlau gemacht. Wenn niemand “singt”, wird nichts aufgedeckt werden, fürchte ich.

Unabhängiger Journalist

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.