“Lernen sie Geschichte, Herr Chefredakteur !”, lautet eine vielzitierte Aussage von Bruno Kreisky. Zum Beispiel anhand des fünf Tage dauernden Kriegs vor 13 Jahren, der auch “Kaukasuskrieg 2008″ genannt wird. Von Dr.Dr. Heinz-Dietmar Schimanko.
Georgien, dessen Staatschef damals Micheil Saakaschwili war, marschierte in der Nacht vom 7. auf den 8. August 2008 mit seinen Truppen in der Republik Südossetien ein und griff dabei südossetische Einheiten und dort seit 1992 stationierte russische Friedenstruppen an.
Die georgischen Truppen beschossen mit ihrer Artillerie dabei die südossetische Hauptstadt Zchinwali. Bald kontrollierten georgische Truppen zwei Drittel von Südossetien.
Doch der Erfolg währte nur kurz. Russland führte aus dem Nordkaukasus eine militärische Gegenoffensive durch, womit es die georgische Armee zurückdrängte und bis ins georgische Kernland vordrang.
Der Krieg endete am 12. August 2008 mit einem von der – damals französischen – EU-Ratspräsidentschaft vermittelten Waffenstillstandsabkommen.
Die größenwahnsinnige Aktion von Saakaschwili dürfte auch Folge des us-amerikanischen Imperialismus sein. Wegen der Unterstützung Georgiens durch die USA dürfte er die Möglichkeiten Georgiens überschätzt haben.
Um den Angriffskrieg Georgiens zu rechtfertigen, hatte Saakaschwili behauptet, eine russische Invasion sei Grund für den georgischen Angriff gewesen. Das wurde als Lüge und damit als Scheinlegitimierung entlarvt.
Eine Untersuchungskommission der EU stellte im Jahr 2009 fest, daß Georgien den Krieg begonnen hat.
Der deutsche Kabarettist Dieter Nuhr kommentierte das so:
Wenn man alleine und unbewaffnet mit jemandem im Aufzug steht, der einen Kopf größer und doppelt so breit ist, als man selbst, und der eine Maschinenpistole umgehängt hat, ist es nicht ratsam, ihm in die Eier zu treten.”
Das hätte die ukrainische Staatsführung berücksichtigen sollen, bevor sie die russischen Separatisten von Donezk und Lugansk bekämpfte und Aggressionen gegen die dortige Bevölkerung vornahm.
Der Anteil an Personen mit Russisch als Muttersprache beträgt in Donezk und Lugansk rund 70%.
Es wäre sinnvoller gewesen, einen Kompromiß zu suchen, etwa einen Autonomiestatus für diese Bezirke anzubieten, was nach aktuell vorherrschender völkerrechtlicher Auffassung dem Selbstbestimmungsrecht der Völker entspricht.
Das Fehlverhalten der ukrainischen Führung ist möglicherweise wiederum durch us-amerikanischen Einfluß und die Überschätzung der Wirkung von us-amerikanischer Unterstützung bedingt.
Jetzt bekommt die ukrainische Führung die Rechnung präsentiert. Die eigentlichen Leidtragenden sind aber die ukrainischen Bürgerinnen und Bürger.
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