Dieser Blogger vernimmt die Kunde, dass Bitcoin und andere Kryptos westlichen, aber auch dem BRICs-CBDC vorzuziehen seien – und er akzeptiert das sogar. Er würde auch die Cholera der Pest vorziehen, weil bei Ersterer die Überlebenschancen etwas besser sind. Das heißt freilich nicht, dass ich mich sehenden Auges und freiwillig mit der Cholera infizieren würde. Bei BTC besteht derzeit immerhin noch die Möglichkeit wieder auszusteigen, ggf. sogar mit Buchgewinnen. Es müssen ja nicht alle hodln - auch spekulieren ist erlaubt. Wagemutige Zocker könnten beispielsweise auf einen BTC-Kurs von 100.000 Dollar spekulieren, weil es a) auch nach dem zweiten und dritten Halving zu Anstiegen von mehreren hundert Prozent gekommen ist und b) weil die Miners jetzt einen BTC-Preis von mindestens… sagen wir: 100.000 Dolores pro Block benötigen um liquid bzw. börsefähig zu bleiben.
Genauer geht’s leider nicht, wenigstens nicht für diesen Blogger, zugegebenermaßen einen Bitcoin-Laien.
Er geht davon aus, dass die BTC-Mineure ihren Umsatz zum weitaus überwiegenden Teil durch die “Rewards für erfolgreiche Blocks” und da wieder durch die seit 20. April 2024 erneut halbierte “subsidy” machen,
- räumt aber ein,
- dass die Mineure auch andere Einkommensströme unbekannten Umfangs haben können und
- dass allein der Anteil der eigentlich zu den “rewards” gehörenden Transaktionsgebühr eine weitere Unbekannte darstellt.
Der US-amerikanische Silber-Bulle Steve St. Angelo – einer der raren “Gurus” von AvdK – schätzt in seinem (“kostenpflichtigen”) Blog, dass die BTC-Mineure künftig einen Preis von wenigstens 120.000 Dollar pro coin benötigen, um die jüngste Halbierung der “subsidies” zu verdauen.
Zum Verhältnis von BTC-Preis und miners’ revenues brachte er folgenden, auf “offiziellen Angaben” basierenden “geglätteten” Chart, der bereits “über dem Falz” gezeigt wurde (die Verwendung dieses slides erfolgt übrigens mit freundlicher Genehmigung von dessen Urheber).
Der Chart, der die Situation vor gut einem Monat einfängt, zeigt
- den dramatischen Einbruch der (Blockchain-)Tagesumsätze (nicht nur Bitcoins) nach dem jüngsten “Halving”, aber auch,
- dass sich während der vergangenen drei Jahre BTC-Preis und Miner-Umsätze in etwa parallel enwickelt haben...bis – ja bis zum letzten “Halving” am 20. April 2024.
- Seither ist der BTC-Preis aus welchen Gründen immer auf 60.000 bis 70.000 Dollar geblieben, während die (Blockchain-)Umsätze “kollabiert sind”.
- Wer möchte, kann hier den Chart mit den volatilen Rohdaten bis in die zweite Augustwoche weiter ziehen, aber an dem auffälligen “gap” ändert sich kaum etwas. Die Tagesumsätze liegen nach dem “Halving ’24″ nach wie vor um die 30.000 Dollar, was Börsenotierte vor dem 20. April 2024 ein paar Monate aushalten konnten, was längerfristig aber viel zu wenig ist.
- Die Umsätze zeigen trotz des “gaps” auch nach dem 20. April eine Korrelation mit dem BTC-Preis. Dieser Blogger interpretiert das dahingehend, dass letztlich erst ein Kurs von geschätzt 100.000 Dollar BTC-miners einen nachhaltig auskömmlichen Umsatz bescheren würde. Steve St. Angelo geht – siehe oben – diesbezüglich überhaupt von etwa 120.000 Dollar aus.
- Die Frage ist aber nicht nur eine des Preises, sondern auch der Zeit. Wie bekannt, sind in den USA große Mineure wie Marathon börsenotiert und müssen alle drei Monate einen Quartalsbericht legen,
- Der kann in den Händen gefinkelter Finanzer durchaus eine verzögernde Entwcklung entfalten – aber die trägt, wie angedeutet, “nicht ewig”. Beim vorletzten, dritten Halving im Mai 2020 auf 6,25 BTC pro Block dauerte es etwa fünf Monate, bis Mitte Oktober jenes Jahres, dass der Bitcoin-Preis begann, so richtig in die Höhe zu schießen.
- Vergleichbares kann natürlich auch noch jetzt, nach dem letzten “Halving” passieren – derzeit sieht es freilich eher so aus, dass BTC Schwierigkeiten hat, die vor der aktuellen Halbierung erreichten “peaks” zu halten – um erst gar nicht von jenem “Turbomodus” zu reden, der nötig wäre, die um 50 Prozent verringerte Stückzahl zu kompensieren. Vier Fünftel der “Latenzphase” des Jahres 2020 sind heuer jedenfalls schon verstrichen.
Die Berichte von Marathon und Riot Platforms zum dritten Quartal dürften trotz aller “Gestaltungsmöglichkeiten” den Weg weisen.
Nachdem aber bereits 94,2 Prozent aller (ganzen) BTC ausgegeben worden sind, stellt sich die Frage, ob das System nicht sowieso ohne die mathematisch verbleibenden 1,2 Millionen BTC und deren Mineure auskommt.
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