EU-”Außenministerin” Federica Mogherini, die auch mit Sicherheitspolitik beauftragt ist, ist zuletzt vorgeworfen worden, dass sie 1.) nach der Nachricht von den Brüsseler Anschlägen geweint habe und dass sie 2.) die Bürger nicht vor solchen Massakern schütze. Beide Vorhalte gehen ins Leere. Zutreffend ist jedoch, dass die Funktionärin den Politischen Islam begrüßt hat. Das klingt absurd, wurde aber tatsächlich geäußert.
Um das Zitat richtig würdigen zu können, sollte man sich ins Gedächtnis rufen, auf welch’ entschiedene Ablehnung, ja Abscheu alles trifft, was in Richtung Politischer Katholizismus/Klerikalismus etc. geht.
Entchristianisierung, laizistisches Gemeinwesen und Trennung von Kirche und Staat gelten hier und heute als Selbstverständlichkeit. Sie werden speziell von der “Linken” als politisches Erbe des Jakobinismus für sich reklamiert (freilich zieht sich dieses Sentiment quer durch die politischen Lager bis tief in die christdemokratischen Parteien).
Werthaltungen wie diese fungieren als Zeichen von Jugendlichkeit und Modernität. Christliches Erbgut gilt als belastend und hat presto das Reich der Gesetzgebung und den öffentlichen Raum zu verlassen.
Themen, in denen das noch nicht geschehen ist, gibt es trotzdem noch eine ganze Menge. Sie reichen vom freitäglichen Fisch in der Schulkantine und dem Kruzifix im Klassenzimmer über Geschlechterrollen in den Schulbüchern, dem Verbot des Schwangerschaftsabbruchs bis hin zur Idee von einer (exklusiv) auf heterosexueller Grundlage basierenden Familie.
Das alles sind, wird behauptet, rückschrittliche, repressive, ja mittelalterliche Bewusstseinsformen, auf die man nur mit Mitteln des Kulturkampfs reagieren kann.
Dasselbe Milieu ist freilich wie ausgewechselt, sobald es um die Zumutungen von Vertretern eines anderen Glaubens geht.
Dann ist, was bisher inakzeptabel war, plötzlich erfrischend, bereichernd und divers, nach dem Motto: Fisch am Freitag ist reaktionär, Schuljause halal aber cool.
Dann fällt selbst bei Leuten, die von Ausbildung und Werdegang her eigentlich gelernt haben müssten kritisch zu denken, alles aus.
Die Mogherini ist so eine. Diese Mega-Trulla, die eines der höchsten Ämter der Union bekleidet, sagte am 24. Juni 2015 folgendes (eigene Hervorhebung):
We need to show some humble respect for diversity. Diversity is the core feature of our European history, and it is our strength. But we should also show respect for diversity when we look outside our borders (…) For this reason I am not afraid to say that political Islam should be part of the picture. Religion plays a role in politics – not always for good, not always for bad. Religion can be part of the process.
Wer sich gern mit dem Gedanken trösten würde, dass sich hier eine Einfältige äußert, die halt keine Ahnung hat, wovon sie spricht, dem/der sei gesagt, dass die Mogherini
- im Jugendverband der italienischen Kommunisten politisch sozialisiert wurde (und damit über ein Grundverständnis zum Thema säkulärer Staat verfügen sollte) sowie
- dass sie mit einer Arbeit über das Verhältnis zwischen Religion und Politik im Islam diplomiert hat.
Anders als viele ihrer collegae kann sie sich jedenfalls nicht darauf ausreden, dass ihr nicht klar gewesen sei, was sie gesagt habe.
Noch hat sie kein Problem mit Aussagen wie dieser, weil das Pack überbezahlter EU-Funktionäre (Parlamentarier inklusive) zu indolent oder ungebildet ist um daran Anstoß zu nehmen.
Mogherinis Pöstchen scheint vorerst sicher. Dass die geschilderte Dumpfheit ausreichend ist, um das auch pro futuro zu garantieren, darf freilich bezweifelt werden.
Foto: Union Europea En Perù, Wikimedia Commons, CC BY 2.0
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