Das Nationen-Kuddelmuddel um Ukrainer, Russen und Natotisten

Tchaikovsky_by_Reutlinger_(cropped)Der sg. Angriffskrieg der Russen gegen die Ukraine hat speziell im Westen eine babylonische Sprachverwirrung erzeugt, in der Zeiten, Völker und Kulturen zusammengegossen, geshakt, dann aber, je nach politischer Opportunität, wieder auseinanderklamüsert und für den Informationskrieg verwendet werden. Für derlei Unfug speziell anfällig sind Angehörige der hiesigen Idiokratie, speziell Journos. Volodymyr_Zelensky_(51941720577)_(cropped)Feinsinnige Kriegstreiber dieses Schlags rümpfen zwar die Nase, wenn in der östlichen Alpenrepublik Mozart und Beethoven zu Österreichern erklärt werden, haben aber kein Problem damit, Pjotr Iljitsch Tschaikowski zum Ukrainer zu schlagen.

Dabei könnte man M. & B. eher als “(Alt-)Österreicher” bezeichnen als Tschaikowski als “(Neu-)Ukrainer”.

Denn: Mozart und Beethoven sind zwar im heutigen Deutschland bzw. im damaligen Heilig Römischen Reich Deutscher Nation geboren worden, hätten es ohne die (alt)österreichische Residenzstadt des jeweiligen Kaisers aber wohl nicht einmal zu verkannten Genies gebracht.

Tschaikowski dagegen war nicht nur ethnischer Russe, der an der Wolga geboren wurde; er verbrachte sein Berufsleben auch in St. Petersburg und Moskau.

Dieser Komponist war nun einmal Russe und kein Ukrainer, auch wenn heutige britische Journos und stalinistische Benamser des Jahres 1940 das nicht wahrhaben woll(t)en

(die hiesige Idiokratie plappert sowieso alles nach, was ihr aus dem “richtigen Mund” zu kommen scheint).

Der “genealogische Faden”, der Tschaikowski mit der Ukraine verbindet, sind seine Vorfahren väterlicherseits, die aus dem (heutigen) zentralukrainischen Krementschuk stammen.

Es ist geographisch zwar korrekt, dass Tschaikowskis Ahnen der väterlichen Linie aus einer Stadt in der heutigen Ukraine stammen,

aber auch klar, dass diese Leute Westrussen und keine – sagen wir – Ruthenen waren. 

Ein ähnlicher Trick war weiland mit angeblichen “polnischen KZs” versucht worden, die – rein geographisch – tatsächlich im heutigen Polen gelegen sind.

(Hinweis: Dieser Blogger ist dessenungeachtet strikt gegen jede strafrechtliche Verfolgung falscher oder “falscher” historischer Aussagen).

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Ich versuche, mich in diesem Blog in Sachen ukrainisch-russischer Krieg eher zurückzuhalten, weil es hier um etwas völlig anderes gehen könnte;

etwas völlig anderes auch als rivalisierende Nationalismen oder selbst eine geopolitische Auseinandersetzung.

Dieser Blogger versteht auch, dass es eine Menge Menschen gibt – ethnische Russen und andere -,

  • die nicht in der Russischen Föderation leben wollen bzw. die
  • die Existenz anderer (teilweise) russischer Staaten für eine wohl tuende Konkurrenz halten.

Aber wenn man ein Vielvölkerstaat mit der Geschichte und Geographie der Ukraine ist und eine “Willensnation” bilden möchte, tut man gut daran,

  • keine Ethnie der eigenen Staatsvölker vor den Kopf zu stoßen und
  • einen allfälligen mächtigen Nachbarn so wenig wie möglich zu reizen. Ohne mich besonders patriotisch aufführen zu wollen – wenigstens das haben wir Kleinösterreicher aus den 1930er- und 1950er-Jahren gelernt.

 Bild: Tschaikowski und Selenski via Wikimedia Commons.

Unabhängiger Journalist

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