Der Polit-Spin zu den Papua-Camps

Australien muss ein “ausgelagertes” Flüchtlingscamp in Papua-Neuguinea schließen, weil das im April vom Höchstgericht in Port Moresby so angeordnet wurde. Die österreichischen Sozialdemokraten und deren Schleppenträger in den Medien tun aus innenpolitischen Gründen so, als ob Australien dabei sei, wegen Menschenrechtsbedenken seine Linie des offshoring und des Nicht-Zutritts von Migranten zum australischen Festland zu ändern. Dabei gibt es in down under wenig, das so wenig umstritten ist wie das.

Die einzigen, die in Australien heute ein Problem mit der mandatory detention und der Auslagerung von Asylwerbern in Drittländer haben, sind die politisch marginalen Grünen.

Labor nörgelt nur rollenkonform herum, wenn in Opposition, kritisiert die Praxis aber nicht wirklich (“Regierung informiert die australische Öffentlichkeit nicht”, etc.). 2011/12 war es eine sozialdemokratische Premierministerin, die die australischen Anhaltelager in Drittländern wieder aufsperren ließ.

Für die österreichischen Sozis ist das Thema nur deswegen interessant, weil der aus der ÖVP kommende Außenminister vorgeschlagen hat, die Migration nach Europa auf australische Art zu regeln, was er tat, um der FPÖ das Wasser abzugraben.

Der Kurz-Vorstoß ist für den Bundesfuzzi der Löwelstraße nun “populistisch und menschenrechtswidrig”.

Ist ja auch ok.

Es ist Niedermühlbichers gutes Recht, die australische Einwanderungspolitik so zu beurteilen.

Es wäre halt nur fair gewesen, wenn er dazu gesagt hätte, dass seine Genossen von der australischen Labor Party im vergangenen Juli keine 35 sondern 3,5 Prozent bekommen hätten, würden sie das auch so beurteilen.

Und vor allem wäre es die verdammte Pflicht und Schuldigkeit unserer Medienmöpse solche Äußerungen zu kontextualisieren. Sie sollten wenigstens die Fakten, aber auch den spin zu korrigieren, der sich hinter der australischen Fabel unserer Sozialdemokraten verbirgt.

Man könnte beispielsweise einen Anfang damit machen, dass man berichtet, dass die Kritik an der australischen Flüchtlingspolitik üblicherweie von gut bezahlten Menschenrechts-Funktionären kommt, die sich ebenfalls rollenkonform verhalten.

Das wäre eine genuine jorunalistische Aufgabe – beschreiben, wer an wem mit welchen Argumenten Kritik übt – und wer davon Abstand nimmt. Warum machen sich unsere Möpse diese Mühe nicht ? :lol:

Unabhängiger Journalist

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