Der Buchautor Wolfgang Eggert, der sich auf Geschichten mit geheimdienstlichen Zutaten spezialisiert hat, sieht den “Amoklauf” im Olympiazentrum München als eine von einem ausländischen Dienst gekaperte deutsche Antiterror-Übung. Obwohl es sich um ein weitgehend virtuelles Geschehen gehandelt habe, habe sich Berlin erpressbar gemacht. Um den Schaden zu begrenzen, sei es gezwungen gewesen, einen deutsch-iranischen patsy als Täter zu akzeptieren. NB zu ständigen Anschlägen gleichzeitig mit Anti-Terror-Drills.
Folgender Text ist meine eigene “Übersetzung” der Kernaussagen Eggerts in einem unübersichtlichen vierteiligen Interview, das er dem Contra-Magazin gegeben hat, speziell aus dessen dritten und vierten Teil.
Ich habe dabei keinen Kontakt zum Autor gehabt. Eggert sagt das, was hier zusammengefasst wird, nicht – jedenfalls nicht ganz.
Er hat eine unnachahmliche Art entwickelt, Dinge nahezulegen ohne diese ausdrücklich zu behaupten – was seiner Gesundheit wohl zuträglich ist (er macht derlei jetzt schon mehr als 10 Jahre).
Dabei verzichtet er darauf z.B. zu suggerieren, dass er aus sicherer Quelle über die Wahrheit Bescheid wisse, die so und so aussehe, etc.
Eggert stellt lediglich Fakten fest, die in der Mehrzahl der Fälle überprüft und verifiziert werden können und zieht daraus wenigstens eine Schlussfolgerung – meist gleich mehrere, wobei er erkennen lässt, welche die von ihm präferierte ist. Wegen dieses Aussagemodus ist es praktisch unmöglich, den Mann eindeutig und richtig zu zitieren .
Das und der Umstand, dass er als sogenannter Konspirationist im Mainstream nicht ernst genommen wird, schützen ihn.
Wieweit er sich zum Verbreiten genehmer Informationen und Versionen benutzen lässt, ist schwer zu sagen (selbst dann scheint Eggert aber nicht gegen eigene Einsicht/Überzeugung zu sprechen). Zweifellos kann er jedoch auf gute Kontakte zu Teilen der deutschen Schlapphutszene bauen.
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Die Videos von der Straße vor der McDonalds-Filiale sowie vom angeblichen Täter auf dem Deck des Parkhauses sind als Quellen jedenfalls nicht zu retten.
Das mag professionellen Beobachtern schon lange klar sein, nach der in Eggerts Interview vorgelegten Mängelliste kann aber auch für skeptische Laien kein Zweifel mehr bestehen.
In beiden Fällen scheint es sich um vorproduzierte Clips handeln, wobei bei ersterem die Möglichkeit offen gelassen wird, dass tatsächlich live geschossen wurde – aber mit Platzpatronen.
Der Auftritt des “Täters” aus einem Wurmloch des Universums, das seltsame Verhalten der “Fliehenden”, das blitzschnelle Verschwinden der “Leichen”, das fehlende Mündungsfeuer und ein Dutzend weiterer Indizien lassen aber erkennen, dass es sich um eine virtuelle Produktion gehandelt haben muss, mit Filmsoftware, über die nicht nur Hollywood, sondern auch viele Dienste verfügen.
Unsicher bleibt, wer der Produzent des McD-Videos vom 22. Juli war.
E. und sein Kompagnon, der Jungen genannt wird, scheinen aber auf eine deutsche Crew zu tippen. Sie glauben an eine Art Trailer zu einer real life-Terrorübung.
Der Clip könnte aber auch von woanders herkommen und mit (halbwegs) echtem Material produziert worden sein, worauf frühe, in Übersee hochgeladene Versionen hindeuten würden.
Das ist überhaupt eine zentrale These des Interviews: dass der Ausgangspunkt eine groß angelegte, von langer Hand geplante, aber lebensecht inszenierte Terrorübung war (zu der im übrigen auch österreichische Cobra-Leute hinzugezogen wurden, etwas zu früh).
Dann jedoch soll ein anderer Dienst dazwischengefunkt und die Übung gekapert haben. Drei stehen zur Auswahl: die Briten, die Saudis und die Israelis, wobei E. eindeutig Letztere präferiert. Jedenfalls seien es “in virtueller Forensik überaus erfahrene Kollegen” gewesen.
Die Kaperung bedeute zwar nicht, dass es zwingend echte Opfer gegeben hat, sehr wohl aber, dass
- den Deutschen ein anderer Täter als ursprünglich vorgesehen oktroyiert worden sei (einer iranischer Herkunft, “der dort auch schießen geübt hat”) sowie dass sich
- Berlin erpressbar gemacht habe.
Das zweite Video vom Parkdeck, das mit den “Diskussionen” mit dem Baggerfahrer, war sicher eine deutsche Produktion mit einem höchstwahrscheinlich den Deutschen verpflichteten Hauptdarsteller (wieder führen Eggert/Jungen eine lange Liste von Indizien an).
Dieses Video war nicht nur ungleich leichter herzustellen (nicht einmal Synchronisierung mit sich bewegenden Lippen war erforderlich). Es war auch überdeutlich als inszeniertes Ideendrama erkennbar.
Es gab die Bühne: Es gab den großen Auftritt auf dem Parkdeck des OEZ. Wo der sogenannte ‘Täter’ Rede und Antwort gestanden hat. Eine Art Pressekonferenz, nur mit mehr Schmackes.”
Dass der Parkdeck-Mann Sonboly war, ist nicht auszuschließen, aber nicht unbedingt wahrscheinlich. Jedenfalls soll es ein deutsches Asset gewesen sein, das am Ende der Szene einen ungeplanten Bauchschuss gekriegt haben dürfte – aber nicht von deutschen Kollegen.
Danach verschwand “der Täter” für zwei Stunden spurlos von der Bildfläche, ehe er in der Schlussszene vor den Augen der Polizei Selbstmord beging (nachdem er sein T-Shirt gewechselt hatte).
E. scheint jedenfalls wenig überzeugt zu sein, dass es sich dabei um einen echten Selbstmord gehandelt hat – und noch weniger, dass dieses “Opfer” wirklich Sonboly war, der Mann, den die Medien seit Wochen als Täter abfeiern (mit Unterstützung der Ermittler).
Die Deutschen hätten wohl lieber einen echten Neonazi, einen Immer-schon-Deutschen ohne Migrationshintergrund gehabt. Aber die fremden geheimdienstlichen Interessen, die ihnen ins Handwerk gepfuscht hätten, hätten jemanden mit Iran-Verbindungen haben wollen.
Angesichts des (scheinbar) kompromittierenden Materials des fremden Diensts habe Berlin schließlich einen Deal machen müssen, der den “sorgfältig vorbereiteten patsy Sonboly” beinhaltet habe.
Das sei für Berlin aber immer noch besser gewesen als ein salafistischer Terrorist, wie sie in letzter Zeit in Deutschland und Österreich gehäuft auftreten, glaubt Eggert, der flapsig das ideale Erpressungsszenario skizziert: “Islamisten und Verfassungsschützer, quasi Hand in Hand, während CNN meldet, dass im McDonald´s die blauen Bohnen zu Allahu Akbar serviert werden.”.
Nachbemerkung, 20.8.2016, 9.45 Uhr: In der Kriminalgeschichte der vergangenen 20, 25 Jahre ist es geradezu üblich, dass ein Anschlag/Amoklauf parallel zu einem zur gleichen Zeit am gleichen Ort abgehaltenen Drill stattfindet. Das war am 11. September 2001 in den USA so und bei 7/7, den Terroranschlägen auf die Londoner U-Bahn im Jahr 2005.
Das war sogar schon 1995 in Oklahoma so. Bei fast allen Huckepack-Aktionen dazu sind aber sehr wohl viele echte Menschen wirklich ums Leben gekommen.
Bild: Screenshot Youtube.
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