Deutsche Goldsammel-Weltmeister

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Quelle: ReiseBank AG

Deutschland ist nicht nur Champion im Exportieren, sondern auch im Edelmetall-Horten. Laut einer jüngst veröffentlichten Umfrage besitzen deutsche Staatsbürger knapp 9.000 Tonnen physisches Gold – pro Kopf  etwa das Sechsfache des “absoluten Weltmeisters Indien” (1,4 Mrd. Menschen). Allein in den vergangenen 9 Jahren sollen die Teutonen 1.400 Tonnen Physisches erworben haben.

Vorbemerkung: Dieser Blogger, ein Österreicher, ist sich aus einer Reihe von Gründen sicher, dass große Marktteilnehmer den Goldpreis “managen” – speziell Zentralbanken haben Gelegenheit, Motiv und Mittel dafür (das Beeinflussen von Asset-Preisen gehört für sie sowieso zum “Tagesgeschäft”).

Wg. Geldmangels, fehlenden Nachwuchses und eines überschaubaren weiteren Lebensausblicks sind seine privaten Bestände aber eher symbolisch.

Die Studie wurde von der Reisebank, einem großen Goldhändler, in Auftrag gegeben und vom Münchener Steinbeis Research Center (CFIN) durchgeführt – siehe dazu hier, hier. und hier.

Demnach halten deutsche Private aktuell 8.918 Tonnen Aurum in Form von Barren und Münzen (4.925 Tonnen) sowie in Form von Schmuck (3.993 Tonnen).

Das wären mehr als fünf Prozent der weltweiten oberirdischen Goldbestände (errechnete 170.000 Tonnen).

Diese Menge wäre 2,6 Mal größer als die Reserven der Bundesbank, die (angeblich) 3.370 Tonnen besitzt – oder 38 Prozent des geschätzten Goldbestands aller indischen Haushalte (es gibt 1,4 Mrd. Inder, aber nur 82 Millionen Deutsche).

Nach einer vergleichbaren CFIN-Studie haben die Deutschen 2010 erst 3.992 Tonnen als Barren oder Münzen besessen – was in dieser Kategorie auf eine Steigerung von fast 1.000 Tonnen in nicht einmal zehn Jahren hinausläuft.

Der von den Papiermärkten in New York und London ausgehende “Preisverfall” 2013 scheint also massiv für Zukäufe von physischem Investment-Gold genutzt worden zu sein.

Seit diesem Zeitpunkt pendelt der “POG” pro Feinunze zwischen 1.200 und 1.300 US-Dollar.

Unabhängiger Journalist

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