Auch Cambridge hat seine Kollapsniks, die freilich die eine Hälfte des Tags im Fitnessstudio und die andere beim Zahnarzt zu verbringen scheinen (was, zugegeben, bei manchen wie Öl die Kehle runtergeht). Ein Merkmal von derlei Lifestyle-Doomern ist, dass sie Dir in einer Minute von Maya-Zivilisationen erzählen, die wohl am – garantiert nicht menschengemachten – Klimawandel zugrunde gegangen sind (Trockenheit) und in der nächsten das Erwärmungs-Evangelium mitsamt der Doktrin vom menschengemachten KW herunterbeten. Ein solcher ist der hier eingebettete Luke, der eine interessante Mischung aus Problembewusstsein, Ignoranz und Halbbildung zu sein scheint.
Freilich sollte man solche Leute nicht unterschätzen, vor allem, wenn sie mit dem Zauber der Cambridge-Montur aufwarten können.
Dem scheint sogar ein Eric Cline zu erliegen, der ja nun tatsächlich eine Welt-Autorität für das Bronze-Zeitalter ist
(das Thema LBA collapse ist zweifellos extrem interessant und gegenwartsrelevant und dieser Blogger muss an dieser Stelle zugeben, dass er manche Dinge anders sieht als der Go-to-Experte Cline, der freilich
- ungleich mehr Primärforschung betrieben hat und
- der nach jahrzehntelanger akademischer Beschäftigung auch einen besseren Überblick über 1200 vor Christus haben mag als ich.
Besagter Kollaps mag multikausal gewesen sein, aber die zunehmenden Probleme um die Bronze-Erzeugung im östlichen Mittelmeer scheinen diesem Amateur bei Cline doch etwas unterbelichtet zu sein: natürlich geht’s um den Zinn-Nachschub, aber auch und vor allem um die Brennstoff-Versorgung für die Verhüttung von Kupfer-Erz – Zypern.
Doch das ist etwas, das extra thematisiert werden müsste. Von der überregionalen, lang anhaltenden drought - auch hier! – sowie den davon ausgelösten Migrationsbewegungen beißt die Maus keinen Faden ab.
Doch zurück zu unserem hippen Crash-Propheten aus Downunder.
Kemp scheint sich ein bisschen mit Energie beschäftigt zu haben,
jedenfalls genug, um das EROEI-Konzept für das Öl-Zeitalter reproduzieren zu können,
aber er ist letztlich der Meinung, dass es heute genügend verwertbare (dichte) Energie gäbe, was – gelinde geasagt – noch einmal eine Bestandsaufnahme verdiente,
Die – wohl “metapolitisch” bedingten – fixen Ideen des guten Mannes müssen per se auch gar nicht falsch sein.
Der Treibhauseffekt kann durchaus zur Erderwärmung beitragen,
- “soziale Polarisierung” mag beim Untergang von Zivilisationen mithelfen und
- “inklusive Regierung/Steuerung” mag beitragen, die härtesten Schläge zu lindern, die (natürlich bedingter) Klimawandel und depletion durch “den Menschen” versetzen können.
Aber trotzdem gibt es eine Sonne, die in diesem Planetensystem die (fast) einzige Quelle von Wärmeenergie ist und trotzdem tragen Menschen unterschiedlich viel zur gesellschaftlichen Wertschöpfung bei.
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