“We are (were) now talking about the demand for oil. If we were talking about the others in terms of the supply, you find, that the supply is lost more quickly or it declines more quickly than the reduced demand for oil. The US for example will not be an oil-producing country in ten years. Today it produces like 10 mn. barrels, after 10 years it will barely produce 2mn. barrels. In China, they are producing 4 mn. barrels, in 2030 it will reach zero barrels or very insignificant. Russia is producing about 11 mn. barrels, after 19 or 20 years, it will only produce 1 mn more or less barrels.” Saudi Crown Prince Mohammed bin Salman interview on Vision 2030 [English subtitles] – Part 1/3 – Al Arabiya English, YT
Vorbemerkung: Das obige Zitat stammt aus einem auf arabisch geführten “Interview” mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Weil dieser Blogger besagte Sprache nicht versteht, geht er davon aus, dass die vom englischsprachigen Dienst von Al Arabiya zur Verfügung gestellten Subtitel korrekt sind. Das Ganze ist eine Übung in “the pot, calling the kettle black”, wie die Amis das formulieren würden. Natürlich lügen auch Despoten ständig. Das Gute an den meisten von ihnen ist aber, dass sie sich ob ihrer Machtfülle von ihren Höflingen nicht völlig kontrollieren lassen.
Die hier zum Besten gegebene interessante Information betrifft nicht so sehr die USA, weil das jede(r), der/die shale profile oder anderweitige open source intelligence verwendet, selbst herausfinden kann, siehe z.B. hier oder hier.
Wenn drei Viertel der Ölproduktion aus Quellen stammen, die jedes Jahr um 40 Prozent weniger ergiebig sind, kommen in ca. zehn Jahren halt zwei Millionen Barrel pro Tag heraus oder so.
Ist eben ein Strohfeuer,
das den Kronprinzen aktuell freilich wurmt, weil die Amis derzeit mehr produzieren als der langjährige Champion, dem MBS vorsteht (dessen Zuschreibung von “zehn Millionen Barrel” pro Tag jedenfalls mit Vorsicht zu genießen sind).
Interessanter sind MBS Aussagen zu China und Russland, die
- mittlerweile ja sowas wie Schatten-Verbündete des Königreichs sind und die
- auch mangels HighTech (fast) ausschließlich konventionell fördern (gefördert haben) – ähnlich wie Saudi-Arabien, das zwar Enhanced Öil Recovery u.a. mit Wasser und CO2 betreibt (betrieb), das mW aber nicht frackt.
Das Gute am konventionellen Öl ist, dass es nicht derart krasse decline-Raten wie shale oil aufweist.
Aber es läppert sich auch dort, vor allem,
wenn ein Fördergebiet 70 Jahre alt ist wie Ghawar, der fliegende Teppich unter den Ölfeldern.
Seien wir also froh, wenn Saudi Aramco Billionen Riales in die Entwicklung von neuem Öl steckt, wie MBS erklärt.
Aber auf die Gefahr hin, zersägt zu werden
- vielleicht sollte sich der Große Diversifikator und Line-Investor einmal beim benachbarten Emir nach Masdar City erkundigen und danach,
wie Investitionsruinen 15 Jahre nach Baustopp auszuschauen pflegen.
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