Etliche “Generalproben” für Blackouts auch in Großbritannien

Little_Barford_Power_StationIm Vereinigten Königreich ist es am vergangenen Freitag zu größeren Stromausfällen in der rush hour gekommen, und wie ein Bericht des Guardian nun enthüllt, entstand das Problem aus keiner zufälligen, “einzigartigen Situation”. Das britische Stromnetz befand sich in den vergangenen Monaten drei Mal am Rand des Zusammenbruchs (“three blackout near-misses”). Auslöser waren jeweils unerwartete Ausfälle von Stromlieferanten.

Technisch bemerkbar macht sich derlei zunächst durch den Abfall der Frequenz von diesfalls ca. 5o Hz, ein Vorgang, der den Netzbetreiber u.a. ermächtigt,

  • von Erzeugern sofortige zusätzliche Lieferungen anzufordern und/oder
  • gewerbliche Großverbraucher wie z.B. Supermärkte “abzukoppeln”.

Das sollte eigentlich ausreichen um power outages auszuschließen.

Rein theoretisch tut es das auch.

Wie z.B aber auch in Deutschland – siehe hier -, ist das britische Netz mit mehr intermittenter Elektrizität aus Erneuerbaren anfälliger geworden.

Freilich existieren Pläne, das Netz bis 2025 von fossilen Erzeugungskapazitäten unabhängig zu machen.

Pläne.

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Der wohl wesentlichste Teil des Jobs eines Netzbetreibers besteht darin, das grid stabil zu halten und Zusammenbrüche wie den soeben gesehenen zu vermeiden.

National Grid steht wegen der Vorfälle von Freitag zunehmend im Feuer der Kritik von Medien, Politik und Behörden.

Energie-Regulator Ofgem verlangt bis Ende der Woche einen technischen Zwischenbereicht über den jüngsten Vorfall.

National Grid hat bisher ein “seltenes und ungewöhnliches Ereignis” für den Stromausfall verantwortlich gemacht, den fast zeitgleichen Ausfall einer Offshore-Windfarm sowie eines Gaskraftwerks in Bedfordshire, siehe hier.

Danke Nick!

Bild:Paul Glazzard [CC BY-SA 2.0] via Wikimedia Commons

Unabhängiger Journalist

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