EU-Energiepolitik: Was wir brauchen und was nicht

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Absolutes “Must-have”: Schlagenöltabletten

Die politische Krise um die Ukraine und die Krim hat im Hühnerstall der europäischen Energie- und Umweltpolitik aufgeregtes Flügelschlagen und ebensolches Kikeriki ausgelöst. Schlangenölverkäufer und Hütchenspieler aller EU-Nationen waren sich einig, dass der Kontinent auf russisches Erdgas eigentlich gar nicht angewiesen ist, und dass “Europa weniger vom russischen Erdgas abhängig ist als Russland von den europäischen Gasverbrauchern”, wie das ein Ex-Politiker zu Protokoll gab, dessen Land heute 85 Prozent seiner Lieferungen von der Gazprom bezieht. Obwohl vergleichsweise wenig, nämlich nur gut die Hälfte des österreichischen Erdgases aus Russland stammt, durfte auch der österreichische Umweltminister mitgackern.

Am Anfang war das auch dem Energieminister noch gestattet. Der erklärte aber, dass 1.) die österreichischen Gaslager gut gefüllt seien (mit Gas, das anderen gehört) und sprach 2.) undiplomatisch von einer “Machtergreifung” in Kiew sowie davon, dass die Gefahr bestünde, “sich selbst zu sanktionieren”.  Zwei Wochen später kam Mitterlehner auch noch mit seinem Tourismus daher. Dieses unerträglich kleinkarierte Gepitzel wollte aber eh keiner mehr hören.

Da waren die großen Zukunftsentwürfe schon interessanter, die mit einem Zeithorizont von 40 Jahren, mit der Energieautarkie, 80 Prozent weniger Kohlendioxid und der Rettung des Weltklimas.

Bei diesen Visionen müssen wir nicht mehr groß überlegen, was wir heute haben und morgen brauchen, sondern vor allem, was wir nicht haben wollen und nicht brauchen. Folgendes wollen und brauchen wir nicht:

  • russisches Ergas (politisch bedenklich)
  • europäisches Schiefergas (gesundheits- und umweltgefährlich)
  • Öl (schmutzig und nicht nachhaltig)
  • Kohle (noch schmutziger und klimagefährlich)
  • Atomkraft (menschengefährlich)
  • Wasserkraft (landschaftsverschandelnd)

Stattdessen hätten wir gerne:

  • saubere Elektrizität aus der Steckdose
  • kostengünstige Solarenergie
  • Biotreibstoffe mit geringem Flächenverbrauch, aber hoher Nettoenergie und
  • sauberen Windstrom, rund um die Uhr, weil das am effizientesten ist.

Kurz, eine Energiewende, die sich ökonomisch selbst trägt. Dann können wir endlich Vorreiter sein. Und sollte das alles nicht klappen, gibt es immer noch die freie Energie und abiotisches Öl, bei dem sich die Reservoire von selbst wieder auffüllen. Ach, ist das nicht herrlich!

Foto: David Loong, Canberra, CC, Wikicommons

Unabhängiger Journalist

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