Am Wiener Praterstern hat vergangene Woche eine Aktion sg. Klimaaktivisten stattgefunden, an der die Journaille hauptsächlich die Aufregung behinderter Autofahrer berichtenswert fand. Auf die Idee nachzurechnen kam meines Wissens niemand. Wäre das geschehen, wäre der Rechner zum Schluss gekommen, dass die Aktion, an der sich auch sogenannte Wissenschaftler beteiligt haben, etwa 1,8 Prozent der globalen Gesamtemissionen gegolten hat.
Die Größenordnungen sind unbestreitbar und in diesem Blog bereits gefühlte 100 Mal thematisiert worden.
Kontrovers diskutieren ließe sich höchstens, ob tatsächlich die jüngsten Werte und die “richtige Rechenweise” verwendet wurden (und ggf. natürlich. ob richtig multipliziert wurde).
Die folgende Darstellung arbeitet mit aktuellen Zahlen der europäischen Emissions Database for Global Atmospheric Research (EDGAR) sowie in einem Fall mit einem gut ein Jahr alten Prozentsatz, der auf Daten von Eurostat beruht.
Andere Datenreihen wie z.B. die von BP unterscheiden sich nur geringfügig.
Betrachtet werden ausschließlich CO2-Emissionen und nicht -Äquivalente,
vor allem weil diese bei der vorliegenden Frage sachgerechter erscheinen (Pferde & Rinder werden heute kaum mehr zu Transportzwecken verwendet).
Laut EDGAR hat die EU-27 – also ohne das UK – im Jahr 2021 knapp 2.775 Megatonnen Kohlendioxid emittiert, also 7,33 Prozent der weltweit frei gesetzten 37.858 Megatonnen.
Nun kommen 23,4 Prozent der EU-Emissionen aus dem “Transport”, eine Kategorie, in der PkW ebenso erfasst werden wie z.B. LkW, Transporter oder Omnibusse mit und ohne ICE-Antrieb.
Die Verhältniszahl stammt, zugegeben, noch aus dem Jahr 2020, weil noch keine letztgültige Berechnung für 2021 da ist. Angesichts des relativ starken Anstiegs der Transportemissionen im wirtschaftlichen Erholungsjahr 2021 könnte der Wert dieses Jahres aber durchaus auf – sagen wir: 25 Prozent gestiegen sein.
Ein Viertel der EU-Gesamtemissionen beträgt etwa 694 Megatonnen.
Bezogen auf alle CO2-Emissionen im Jahr 2021 haben die aus dem “Transport” stammenden EU-Emissionen also lediglich 1,8 Prozent ausgemacht.
Der sg. Treibhauseffekt findet wie bekannt – wenn überhaupt – nur planetarisch statt, also durch die “Gefangennahme” der Erdabstrahlung in der Atmosphäre.
Was von den 694 Mt. bzw. 1,8 Prozent Anteil (von dem seinerseits nur 60 – 70% auf PkW entfallen) eine besondere Verantwortung begründen soll, weiß dieser Blogger nicht.
Aber vielleicht weiß es einer der am Remmidemmi vom Praterstern beteiligten “Wissenschaftler”.
Die werden es hoffentlich genauer wissen, als ein anscheinend an Dyskalkulie leidendes schwedisches Trutscherl.
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