Die Schweizerische Nationalbank hat am Donnerstag überraschend den “Peg” des Franken gegenüber dem Euro aufgegeben und damit schlagartig Kursverluste bei ihren Eurowertpapieren in Höhe von 13 Prozent hingenommen. Ihre Dollaranlagen sind gleichzeitig aber um elf Prozent in die Höhe geschnellt. Und von Letzteren hat sie (relativ gesehen) mehr als vor der Einführung des Euro-Mindestkurses! Wie sie das getrickst hat, weiß ich nicht.
Anders als bei den Kommerzbanken ist das Eigenkapital bzw. die “Solvenz” bei den Zentralbanken ohnedies keine so ernste Sache – die unbeschränkte Liquidität macht’s. Zumindest in einem Fiat-Regime, in dem die Zentralbank praktisch nach Belieben Basisgeld schaffen kann. Ein rostiges Fahrrad, das belehnt werden kann, findet sich selbst in der größten Not .
Dass die SNB heute auf relativ weniger Euro sitzt als als vor dreieinhalb Jahren ist erstaunlich, weil sie den Peg theoretisch über Einkäufe in der Gemeinschaftswährung gegen “frischgedruckte” Schweizer Franken exekutiert hat.
Trotzdem hat sie bis heute den Dollar-Anteil an ihren Devisenreserven noch um ein paar Prozentpunkte gesteigert (auf 29 Prozent, glaube ich). “Die eine Sorte Aktiva ist gestiegen, die andere gefallen – so what ? Zusammen mit den jüngsten Kursgewinnen bei Gold müsste sich das für die SNB auf dasselbe hinauslaufen.”
Das ist entweder Zauberei, dubioses Reporting- oder ein Wink mit dem Zaunpfahl. Der Hinweis darauf, dass der FX-”Markt” ganz anders funktioniert als die Öffentlichkeit glaubt…
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