Welches Pfand wäre geeignet, staatliche Gläubiger “mit einer werthaltigen Sicherheit zu versehen, auf die sie im Bedarfsfall auch zugreifen können”? Die Antwort ist simpel: physisches Gold unter vertrauenswürdiger und unparteiischer internationaler Jurisdiktion. Eisenbahnschienen, Hafenanlagen oder staatliche Maschinen/Wohnungen/Rüstungsgüter erfüllen die genannten Anforderungen jedenfalls nicht. Der Gläubiger kann nicht auf diese zugreifen ohne einen Krieg vom Zaun zu brechen und dabei – quasi nebenher – die Souveränität der borgenden Nation zu verletzen.
Solches geschieht auch dann, wenn sich der (die) Gläubiger in die internen Angelegenheiten des Kreditnehmers einmischen und diesen Umfang, Art und Zeitplan der zu ergreifenden Maßnahmen diktieren. Been there, done that. Nichts verletzt das Selbstwert-, ja Identitätsgefühl des Borgers mehr als die Unverschämtheit diverser Troikas…
Dies ist eine Kurzantwort auf zwei via Mail gestellte Fragen zu meinem letzten Posting. Sie würden eine viel umfassendere Antwort verdienen, für die ich aber keine Zeit habe. Es ist der Versuch, das entstehende praktische Problem auch praktisch zu lösen.
Die große Frage, die sich dabei auftut, ist die nach der Bewertung der Sicherheit; denn heute folgt jeder – vielleicht mit Ausnahme von ein paar Wissenden – der Valuierung des Metalls im sogenannten freien Markt (die, wie anderswo ausgeführt, eine krasse Fehlbewertung ist – siehe zum Beispiel hier). Soll diese krasse Fehlbewertung die Grundlage sein, auf der eine solche Kreditoperation stattfindet?
Ich bin ehrlich gesagt unschlüssig. Es wäre unfair. Aus der Sicht einer Person, die keinen Zweifel an der Existenz dieser Fehleinstufung hat, wäre es unfair, gegenüber dem Kreditnehmer auf eine derartige Unterbewertung der beigebrachten Sicherheiten zu pochen.
Auf der anderen Seite ist die Revaluierung von physischem Gold alles andere als sicher – und auch der Kreditgeber muss sich von kaufmännischer Vorsicht leiten lassen. Denn auch staatliche Verborger können nicht aus eigener Machtvollkommenheit und auf eigene Rechnung agieren. Sie treten im Namen eines Großen und Ganzen, meist einer Nation auf.
Der springende Punkt ist, dass bei einem solchen Geschäft nicht nur die Rechte des Kreditnehmers, sondern auch die der Gemeinschaft der Pumpenden geschützt werden müssen.
Die heutigen Politiker der Gläubigernationen tun nichts dergleichen. Sie agieren großzügig, aus (vermeintlicher) eigener Machtvollkommenheit und ohne das Einverständnis ihres Souveräns.
Ihre Motivation ist aber nicht Hochherzigkeit. Ihr Motiv ist, dass sie Angst um ihren eigenen Arsch haben.
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