Abtreibungsgegner vs. Indianer

At the 2017 March for LifeUS-Medien und dortige Polit-Offiziere haben einen gar nicht heiß gewordenen Konflikt zwischen einem 16-jährigen weißen GymnasiastenFront_of_march_procession und einem 65-jährigen Indianer-Funktionär zum Lieblingsthema der vergangenen Woche gemacht. Wildfremdes und doch ähnliches, bizarres Amerika!

Die in Frage stehende Konfrontation fand am 18. Jänner in Washington DC statt, vor der Lincoln-Gedenkstätte.

Sie begab sich nach dem diesjährigen March for Life, einem jährlich abgehaltenen Aufmarsch der Abtreibungsgegner in der US-Hauptstadt.

Das Lincoln Memorial war der Sammelpunkt einer Gruppe Oberstufenschüler aus dem 700 km weit entfernten Park Hills. Das Memorial war die Einstiegsstelle für die Heimreise via Bus (die Schüler einer  katholischen Jungenschule waren für den March for Life aus Kentucky herangekarrt worden).

Ein Teil der Burschen trug rote Baseball-Kapperl mit der Aufschrift “MAGA – Make America Great Again”, dem Wahlkampf-Slogan Donald Trumps.

Dann kam es zur Vermischung dieses Grüppchens mit einem anderen, deren genaue Umstände nicht vollständig, aber im Wesentlichen geklärt sind

- der Vermischung mit Demonstranten von Indianer-Organisationen. Diese hatten für denselben Tag zu einem Eingeborenen-Marsch aufgerufen, auch dieser voll mit Ansprachen, Gebeten, Gesängen und Tanz.

Der heißeste Punkt des Zusammentreffens dürfte darin bestanden haben, dass die Indianer die Burschen ansangen und antrommelten und dass diese den Sängern (zum Teil) den tomahawk chop zeigten, die Geste eines Beilhiebs, die rassistisch aufgeladen sein soll.

Nach ein paar Tagen tauchte ein mit dem Handy aufgenommener Videoclip auf, der zeigt, wie ein “tribal elder” auf einen der MAGA-Burschen einsingt, der die ganze Zeit nichts anderes tut als süßlich-eingefroren zu lächeln.

Unmittelbar nach dem Vorfall hatten “liberale Medien” unter Berufung auf Eingeborenen-Funktionäre freilich berichtet, die Burschen hätten sich provokant verhalten, die Indianer umzingelt und den Ältesten eingeschüchtert. Gleichgestimmte Twitteranten forderten daraufhin: Heraus mit den Namen der Beleidiger!

Inzwischen ist geklärt worden, dass es die beleidigenden Handbewegungen zwar gegeben hat, dass die Kids die Indianer aber mitnichten umzingelt haben (und dies von ihrer schieren Zahl wohl auch nicht gekonnt hätten) sowie dass sich die Indianer auf die Privatschüler zubewegt haben und nicht umgekehrt.

Vom tomahawk chop abgesehen, lässt sich am Videomaterial auch nicht viel feststellen, was als herabwürdigend aufgefasst werden könnte.

Inzwischen ist die seltsame Konfrontation weitergewuchert und es wurde u.a. entdeckt, dass der Stammes-Älteste entgegen früheren Aussagen gar nicht in Vietnam gekämpft, dass er damals aber sehr wohl gedient und sich dabei ein paarmal unerlaubt von der Truppe entfernt hat, vor 40 bis 50 Jahren.

Bild: James McNellis from Washington, DC [CC BY 2.0 &  JohnHHarrington [CC BY-SA 4.0 ], via Wikimedia Commons

Unabhängiger Journalist

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