Während in Aleppo ein Waffenstillstand gescheitert ist, bei dem Tausende reale Zivilisten hätten evakuiert werden sollen, versteigen sich die Mainstream-Journos in die stündlich grotesker werdende Vorstellung, auf der noch von “Rebellen” gehaltenen Quadratmeile gäbe es 100.000 Zivilisten. Sogar die UNO weigert sich, bei diesem Unsinn mitzuwirken. Deshalb hat die Journaille ungenannte Quellen nötiger denn je – Organisationen, wie jenes ständig zitierte Einmann-Büro in Coventry, wie diese Journalistin erzählt:

Die kanadische Journalistin Eva Bartlett, die direkt aus der Krisenregion berichtet – siehe etwa hier -, antwortet auf die Frage eines Norwegers, der wissen will, warum internationale Organisationen vor Ort lügen sollten.

Sagen sie mir, welche (internationalen Oganisationen) sind in Ost-Aleppo vor Ort? Ich sag’s ihnen: Keine! Diese Organisationen stützen sich auf die ‘Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte’. Diese sitzt in Conventry, Großbritannien, und besteht aus einem Mann. Sie stützen sich auf kompromittierte Gruppen wie die Weißhelme (…)

Sie sind nicht glaubwürdig. Die Beobachtungsstelle für Menchenrechte ist nicht glaubwürdig. Nicht genannte Aktivisten sind nicht glaubwürdig – ein, zwei Mal vielleicht, aber jedes Mal? Nicht glaubwürdig! Ihre Quellen vor Ort, die gibt es gar nicht.”

Die Bartlett gibt letztlich zu verstehen, dass die Berichterstatter die Wahrheit selbst ergründen müssten und dass ein Informationskrieg stattfinde, bei dem die Kollegen doch, bitte, nicht mitspielen mögen.

Zu ergänzen ist: bis zum bitteren Ende mitspielen, bis zum völligen Realitätsverlust.

Bis heute, Mittwoch, wollten gewisse Medien wie der ORF ihren Sehern einreden: In Aleppo-Ost sind noch 100.000 Zivilisten eingeschlossen – auf einer Fläche, wohlgemerkt, die gerade noch eine Quadratneile umfasst.

Die UN-Organisation für Menschenrechte, die bei diesen Dingen eigentlich nicht zu den Abwieglern gehört – ist auch nicht ihre  Aufgabe -, spielt bei solch dummem Spiel jedenfalls nicht mehr mit.

Sie hat sich schon am Dienstag auf die Formulierung “Tausende Zivilisten inklusive Aktivisten und Zivilverteidiger” zurückgezogen und am Mittwoch verwendete der Hochkommissar “viele Tausende, inklusive Verwundeter und Kranker” – wobei er die Syrisch Arabische Armee, die Regierungstruppen, aufforderte, den Beschuss des den Rebellen verbliebenen, von Zivilisten tatsächlich überlaufemen Zipfelchens Erde einzustellen..

Die Frage ist letztlich, ob besagte Journos

• weder Hausverstand noch Augenmaß besitzen und aus diesem (letztlich harmlosen) Grund mit fantastischen Zahlen um sich werfen, oder ob sie
• Handlanger einer Psyop sind, einer informationellen Kriegsoperation, die darauf abzielt, dem Regime die Schuld am Verschwinden real gar nicht (mehr) vorhandener Zivilisten anzulasten.

Edit, 15.12., 04.00 Uhr: Falsche Wochentagsangaben ausgebessert. Der Text wurde am 14. Dezember abends geschrieben.