Der neueste Energy Outlook der IEA ermöglicht die Erstellung eines “Fahrplans” für die geplante energetische Strangulierung des Alten Kontinents über einen Zeitraum von 20 Jahren – natürlich unter dem Deckmantel des “Klimaschutzes”. Der Vergleich mit anderen großen Weltregionen zeigt, dass lediglich noch Nordamerika bzw. die USA bis 2040 absolute Rückgänge ihres Energieeinsatzes anstreben – allerdings wesentlich geringere als die EU.
Das machen die hier thematisierten Projektionen auf Basis offizieller, stated policies (“STEPS-Szenario”) sichtbar;
also z.B. auf Basis der Zusagen für die Klimakonferenz von Paris oder, wie im Fall der EU, der Ankündigungen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zu verbieten (bzw. keine Neuregistrierungen mehr zuzulassen).
Dieser Blogger geht davon aus, dass die International Energy Agency die erklärte Politik speziell ihrer Mitglieder akkurat wiedergibt.
Die Projektionen der Erdölnachfrage aus dem Anhang des am Mittwoch veröffentlichten WEO (Table A. 1, p. 674):
2018 | 2040 | Wachstum in %/Jahr(CAAGR) | |
Europa | 13,2 | 8,7 | - 1,9 |
Nordamerika | 22,8 | 19,1 | - 0,8 |
Asia-Pafific | 31,6 | 39,2 | + 1,0 |
Afrika | 3,9 | 7,0 | + 2,7 |
Middle East | 7,5 | 10,2 | + 1,4 |
Das gleiche für Kohle (Table A1, p. 674)
2018 | 2040 | Wachstum in %/Jahr(CAAGR) | |
Europa | 447 | 203 | - 3,5 |
Nordamerika | 492 | 285 | - 2,5 |
Asia-Pacific | 4079 | 4487 | + 0,4 |
Afrika | 159 | 161 | 0,0 |
Middle East | 6 | 14 | + 4,2 |
Diese STEPS-Szenarien zeigen jedenfalls,
- dass es den beteiligten Regierungen unmöglich um “das Klima” bzw. “das CO2″ gehen kann. Wäre das so, müsste “die Axt zuallererst bei der Kohle in Asia-Pacific angesetzt werden”, wo schon heute vier mal mehr verbraucht wird als in Europa und Nordamerika zusammengenommen, eine Kluft, die bis 2040 auf das Neunfache anwachsen soll.
- Gezeigt wird damit, dass die Kommission und ihre Parteigänger in den EU-Hauptstädten wissentlich und willentlich einen scharfen energetischen Austeritätskurs gegenüber den eigenen Völkern verfolgen, während die tlw. stark wachsende Emission von Treibhausgasen anderswo billigend in Kauf genommen wird. Wie an den beharrlichen Handllungen unserer Politicos ablesbar, kann es sich auch nicht um einen einmaligen Irrtum handeln. Als Erklärungen für dieses offen zutage tretende schädigende Verhalten bieten sich Korruption, Erpressung oder Inkompetenz an – oder dass es eigentlich um etwas ganz anderes geht.
Es gibt im WEO 2019 übrigens ein STEPS-Szenario auch für Erdgas und dieses zeigt einen Rückgang des Verbrauchs allein für Europa, nämlich um acht Prozent absolut oder 0,4 Prozent pro Jahr.
In dieser Kategorie wachsen zwischen 2018 und 2040 sogar die USA, Asia-Pacific legt z.B. um jährlich 2,9 Prozent zu (CAAGR).
Zum Schluss eine Tabelle über die Elektrizitätserzeugung, die den spekulativen Charakter der Projektionen in Sachen Energiewende deutlich macht (die Nutzung fossiler Brennstoffe lässt sich dagegen leicht über einfache Verwaltungsakte “abdrehen”).
Folgende Tabelle beschäftigt sich nur mit Europa und geht auf Table A.3 auf Seite 700 zurück.
2018 | 2040 | Wachstum in%/Jahr(CAAGR) | |
Kohle | 907 | 319 | - 4,6 |
Erdgas | 808 | 802 | 0,0 |
Atom | 943 | 734 | - 1,1 |
Erneuerbare | 1438 | 2967 | + 3,3 |
davon:Wind | 417 | 1357 | + 5,5 |
Insgesamt – und diese Zahl gehörte eigentlich in die Tabelle – soll nach den der IEA vorliegenden Politikvorhaben der europäischen Regierungen die Elektrizitätserzeugung von 4.163 TWh im Jahre 2018 auf 4.840 TWh 2040 gesteigert werden.
Dies allerdings nicht auf Basis fossiler Energieträger (und auch nicht auf Grundlage von Kernspaltung), sondern ausschließlich über die projizierte Zunahme der Stromproduktion durch Erneuerbare um 1.529 Terawattstunden.
940 TWh oder 61 Prozent davon sollen durch den Ausbau der Windenergie beigebracht werden..
Das ist nicht seriös argumentierbar, auch nicht durch die jüngsten, teuer erkauften Steigerungsraten der Bruttostromproduktion aus Wind in der deutschen Energiewende, denn
- erstens fehlt bisher eine technisch überzeugende Möglichkeit, die intermittente Elektrizität von Windrädern zu speichern und “dispatchable” zu machen und
- zweitens ist zu bezweifeln, dass ausreichend Flächen für so ein Vorhaben zur Verfügung stehen.
Um diese Steigerung zu erreichen, bedarf es wenigstens eines großen technologischen Durchbruchs und dessen praktischer Umsetzung “im wirklichen Leben”.
Auf Basis der aktuellen und heute absehbaren Technologien aber ist derlei selbst 2040 ein riesiges Potjomkinsches Dorf.
Bild: Flominator [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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