Mein Eintrag zu Indo- und Alteuropäern hat einschlägiges und tlw. hoch interessiertes und informiertes Publikum sichtbar gemacht. Das ehrt diesen Blog. Diesem Blogger ist auch bewusst, dass die Besiedlung Europas nicht erst mit dem (vorläufigen) Ende der letzten Eiszeit begonnen hat und dass wichtige Siedler z.B. vor 80.000 Jahren aus Afrika gekommen sind. Das waren “unsere Vorfahren”, die die Neandertaler meier gemacht haben, die wiederum die originalen Alteuropäer waren.
Ich halte das Bestreben, allem auf den historischen Grund zu gehen, ja für gut – aber irgendwo muss Schluss sein für einen Menschen, dessen Lebensspanne 70 – 80 Jahre beträgt.
Das Pleistozän, hab ich mir vorgenommen, interessiert hier höchstens im Zusammenhang mit Klimageschichte.
In manchen Zusammenhängen machen zwar “wissenschaftliche”, aber dennoch vieldeutige Begriffe keinen Sinn mehr, wie z.B. “genetische Variabilität” oder “Migration”.
Begriffe, die von interessierten Ideologen und Ideologinnen für prä- und historische Phänomene gleichermaßen verwendet werden.
Irgendwann gelangt man an einen Punkt, an dem Wanderungen von ein paar tausend Jäger-Sammlern vor zehntausenden Jahren (die sich womöglich über Jahrhunderte gezogen haben) in einem Atemzug mit Mitteleuropa 2015 verwendet werden.
Das artet sehr oft in blühenden ideologischen Unsinn aus.
Ich bin gern bereit, mich – “nachvollziehend” – auf die “neolithischen Migrationen” von Ackerbauern aus Kleinasien einzulassen und auf die Frage, wie weit diese in den Nordwesten Europas vorgedrungen sind. Alles andere muss freilich warten bis ich in ein paar Jahren mein Studium in Ur- und Frühgeschichte beginne.
Literatur: Marc G. Thomas, Toomas Kivisild, Lounes Chikhi, Joachim Burger, Europe and Western Asia: Genetics and population history. p 383 – 411 in: Peter Bellwood (ed)., The Global Prehistory of Human Migration. 2013
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