Ernst Wolff ist ein älterer, wohl meinender Journo, der im Lauf seines Berufslebens viel über unser Finanzsystem in Erfahrung gebracht und eine Sicht auf die sg. Corona-Krise entwickelt hat, die mind. phänomenologisch Substanz hat. Der Mann hat jetzt ein Buch veröffentlicht, in dem er zusammen fasst, was er YT-Nutzern happenweise seit Monaten erklärt. Warum sich ausgerechnet dieser Kritiker unseres Finanzsystems mit einem Namen vermarkten lässt, der an einen der schlimmsten Finger der Wall Street gemahnt, entzieht sich der Kenntnis dieses Bloggers.
Wolff sagt, dass unser Geldsystem seit Jahren nur mehr künstlich am Leben erhalten würde (durch Nullzins-Politiken und “QE” der Zentralbanken),
dass mit Corona jetzt aber die finale Krise losgetreten worden sei;
in der drei Viertel der Arbeitnehmer ihren Job verlieren und der Mittelstand vernichtet und enteignet, zumindest aber in die Vassalität abrutschen wird
(vom unabhängigen “Café bzw. Wirt um die Ecke” zum Franchisebetrieb bzw. Auftragnehmer großer Plattformbetriebe und Lieferketten).
Letztlich gehe es in einen Digitalen Finanzfaschismus, wo hundert Jahre verspätet “Benito Mussolinis Traum vom autoritären Korporatismus” umgesetzt werde.
Unter den heutigen Bedingungen eben.
Die “bösartigen Akteure” seien
- jene digitalen Behemoths, die unter dem Kürzel FAANG (nicht nur) an den Börsen die großen Gewinner der Krise waren (Facebook, Apple, Amazon, Netflix und Google bzw. Alphabet; Wolff tendiert dazu, Netflix durch Microsoft zu ersetzen) sowie
- die großen Hedgefonds, allen voran BlackRock, die formell zwar mit den “öffentlichen” Zentralbanken verpartnert seien, “in dieser Beziehung” aber längst das Sagen hätten.
Diese Allianz werde auch das Bargeld, bis heute anonymes Zahlungsmittel, abschaffen und durch ein digitales Zentralbankgeld (CBDC) eretzen, das faktisch nicht anonym ist
(auch nicht “mit Blockchain”, wie dieser Blogger meint).
Moderne Finanz-Sklaven
Aufmüpfigen Cash-Liebhabern könne man diese schädliche Vorliebe austreiben, indem man Bargeld “besteuert” bzw. die digitale Zahlweise privilegiert (über den Preis);
Ersteres wurde ja schon vom IWF vorgeschlagen.
Um die Leute ruhig bzw. abhängig zu halten (machen), die demnächst ihre (un)selbstständige Existenz verlieren,
werde wohl ein gegenleistungsloses “bedingungsloses Grundeinkommen” eingeführt, das nicht über das Budget sondern mit Zeichengeld der Zentralbanken finanziert wird
(was in weiterer Folge zu Inflation der Verbrauchsgüter führen werde – “Helikoptergeld”).
Diese vorgeblich nicht junktimierte Stütze werde freilich sehr wohl
an die Bedingung geknüpft (sein), umgehend ausgegeben zu werden und keinesfalls auf einem Sparkonto zu landen”.
Das ließe sich ganz einfach kontrollieren und exekutieren, weil ja
- “sowieso alles transparent ist”,
- “unbotmäßige oder politsch verdächtige Konsumenten” leicht ‘ausgeknipst’ ( = ihrer Kaufkraft entkleidet) werden können
- und weil diese c) nächstes Monat einfach keine Staatsknete mehr kriegen, wenn nicht einmal Option 2 zu einer “Verhaltensänderung” führt.
Das wirklich Schlimme aus etatistischer Perspektive scheint aber nicht die Versklavung der Geldnutzer an sich zu sein,
sondern dass das in einem “halb privaten” neuen Geldsystem passiert, in dem Facebook, Google & Co. nicht nur die Konsumenten-Daten abgreifen,
sondern (mit) am Tisch der Geldherausgeber sitzen, wo über Wohl und Wehe der “Leibeigenen des Finanzkapitalismus” entschieden wird
(wie sehr auch unser heutiges Geldsystem “halb privat” ist, kann man übrigens kontrovers diskutieren; die Frage ist aber
ohnedies nicht relevant, sondern nur, wie gut die Währung als – anonymes – Tausch- und ggf. Wertaufbewahrungsmittel “funktioniert”).
Fazit
Diesem Blogger, der sich nicht als Etatist betrachtet, wäre es jedenfalls keine große Beruhigung zu wissen, dass “nur lupenreine Staaatsangestellte” befugt sind ihn vom “Konsum” auszuschließen.
Er hält auch die Vorstellung für problematisch, dass ein “demokratisches” (wohl: “sozialistisches”) Geldsystem benötigt werde, um die Entwicklung sozialer Ungleichheit im Keim zu ersticken.
Auch an einigen anderen Ansichten Wolffs stößt er sich,
unter dem Strich aber
beschreibt der Mann ziemlich akkurat den modus operandi unseres “Finanzkapitalismus” (der gar kein echter Kapitalismus ist), speziell mit der
Nutzung diverser Notenbank-Politiken zur Zinsbeeinflussung ( – senkung), die früher, ähnlich einem Choker, nur punktuell eingesetzt wurden, heute aber ständig verwendet werden.
Und es ist kein wirkliches Problem, wenn Wolff (“fundiert”) spekuliert und nicht einmal speziell auf unsere politische Kakokratie losgeht,
deren mit den “Finanzfaschisten” abgestimmtes Verhalten ja offenkundig ist (wer hat denn die Maßnahmen verhängt, die in die anstehende Megakrise führen?).
Wir haben es in diesem Fall mit einem “konkludenten Verhalten” zu tun, das Wolffs Kollege Schreyer gut dokumentiert hat, das für jedermann, der sehen möchte, sichtbar ist;
ein Verhalten, für das unser sich demokratisch nennendes Polit-Gesindel (hoffentlich) zur Verantwortung gezogen wird (sagt dieser Blogger).
Immerhin träumt Wolff nicht von permanentem Ausnmahmezustand, Bürgerkrieg und Kriegskommunismus wie einige Öko-Bolschewisten einer ähnlichen Glaubensrichtung das tun (siehe dazu eines der nächsten Postings).
Hier ein Youtube-Vortrag des besprochenen Autors vor einem alternativen Finanzforum in Davos. Was Wolff hier sagt, ist dem, was in seinem Buch steht, ziemlich ähnlich.
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