Energie: Über d. Stromerzeugungs-Potenzial unserer Fitness-Ruderer

US_Navy_070329-N-8923M-029_Lt._Shaun_Estep_of_Strike_Fighter_Squadron_(VFA)_37,_the_Raging_Bulls,_preparesDie “Energieskeptikerin” schreibt über eine Studie zum Stromerzeugungs-Potenzial von Besuchern eines Fitness-Studios in Südkarolina. Diese zeigt, dass menschliche Muskelkraft für die Produktion von Elektrizität nicht so recht geeignet ist. Schon in Asterix und die deutsche Energiewende hat staatsstreich.at über das ungleiche Duell zwischen einem Toaster und einem Olympioniken berichtet – Human-Powered Electricity Generation as a Renewable Resource liefert nun ein paar witzige Nachträge zum gleichen Thema.

Das Papier, das Alice Friedemann (siehe z.B. hier) thematisiert, wurde von zwei Angehörigen der Clemson University erarbeitet.

Auf Basis von letztlich recht realitätsnahen Prämissen wird z.B. ausgerechnet, dass 40 Fitness-Trainierer, die sich drei Mal pro Woche an der Rudermaschine abarbeiten, gerade einmal drei bis fünf Prozent des Elektrizitätsverbrauchs des gesamten Gyms lieferten, würde mit dem Gerät Strom erzeugt (die Turnhalle wird nicht einmal klimatisiert, im Sommer werden nur Ventilatoren eingesetzt; geheizt muss nicht werden).

Die Ruderer würden im Jahr 447 Kilowattstunden erzeugen, was zu aktuellen lokalen Strompreisen 62,5 Dollar ausmachte.

Damit würden sie 34 Jahre brauchen um die Umrüstung der Rudermaschinen auf Elektrizität generierende Vorrichtungen zurückzuzahlen (Kostenpunkt: 2.100 Dollar).

Außer in ganz speziellen Ausnahmefällen empfehle sich der Einsatz von Menschen zur Stromerzeugung daher nicht, heißt es in dieser Studie.

Allerdings, erklären die Studienautoren Michael Carbajales‑Dale und Benjamin Douglass, dass die solare Photovoltaik

menschlich erzeugter Elektrizität unter mehreren wirtschaftlichen Gesichtspunkten überlegen ist, beispielsweise beim Rückzahlungszeitraum (“payback period”) oder den Levelized Cost of Energy/LCOE.”

Spätestens hier findet sich der interessierte Leser inmitten eines hitzigen Einschätzungsstreits hoch spezialisierter Fachleute wieder:

Die eine Seite hält PV unter bestimmten Bedingungen für gangbar (in SC), für die andere Seite ist das eine Scheinlösung (der Titel des vorletzten Friedemann-Postings sagt alles:“Why solar power can’t save us from the coming energy crisis”).

Derlei lässt sich letztlich nicht einmal für besonders interessierte Laien seriös beurteilen.

Was von solchen Rechenübungen aber hängen bleibt (und was unbestritten ist), ist, dass alle Fitness-Trainierer der Welt den Strombedarf von nur durchschnittlich ausgestatteten heutigen Privathaushalten nicht decken könnten, bei weitem nicht. Der gesundheitliche Nutzen, den die Ruderer daraus ziehen, steht auf einem anderen Blatt.

Bild U.S. Navy photo by Seaman Kevin T. Murray Jr. [Public domain] via Wikimedia Commons

Unabhängiger Journalist

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