Am Freitag ist in Wien der 18. Goldreport (mtttlerweile) von Incrementum veröffentlicht worden und Ronni Stöferle und Mark Valek, Manager des Liechtensteiner Investmenthauses, haben ihre heurige Ausgabe von In Gold We Trust unter dem Titel “Das neue Gold-Playbook” erscheinen lassen. Damit wird auf den Umstand angespielt, dass sich der Goldpreis zuletzt entgegen dem bisher geltenden “conventional wisdom” der Branche entwickelt hat.
Konkret ist der auf einem Futures-Markt ermittelte Goldpreis zuletzt deutlich gestiegen, obwohl
- die Realverzinsung nach jahrelangem Verharren im negativen Bereich wieder ins Positive gedreht hat und es
- trotz eines steigenden Goldpreises zu Abflüssen aus einschlägigen (“westlichen”) Exchange Traded Funds (ETF) gekommen ist.
Beides wurde bisher als “bärisch” interpretiert.
Der Goldpreis, glauben die beiden Lead-Autoren des 440 Seiten starken Sammelbands, werde immer stärker von den asiatischen Schwellenländern bestimmt,
denn mehr als 70% der physischen Nachfrage stammten mittlerweile aus den Emerging Markets.
Auch die Zentralbanknachfrage dominiere zunehmend die “Demand-Seite”.
Trotz derzeit geringer werdender Konsumentenpreise – wenigstens beim “headline CPI” – betrachten die Autoren des “In Gold We Trust” 2024 das leidige Kapitel Inflation noch nicht als abgeschlossen
- u.a. wg. der sg. fiskalischen Dominanz, also dem Vorherrschen hoher Schulden und Defizite, die über das Budget finanziert und weiter vergrößert werden,
wodurch die Geldpolitik der Notenbank an Zugkraft verliert. Dazu träten die bekannten Faktoren und Inflationstreiber Rüstungspolitik, grüne Transformation und Demographie.
Als Kursziel für Gold wird 2.665 Dollar für Ende 2024 und – wie bisher – 4.800 USD bis Ende 2030 gesehen.
Der IGWT-Report 2024 erscheint heute in der Langform auf Deutsch und Englisch sowie im Herbst wieder auf Chinesisch.
Das neue “Chartbook” ist bereits seit März abrufbar.
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