Petroleum-Experte James G. Speight, hat über den globalen Klimawandel auf eine Weise geschrieben, die ihn zum modernen Erzleugner qualifiziert (weil er sagt, dass Klimawandel und -variabilität auch natürliche Ursachen haben). Für S. ist anthropogenes Kohlendioxid während der vergangenen 150 Jahre zwar ebenso wichtig wie z.B. die Sonne oder “kurzfristigere” Meeres-Oszillationen; weiter ausholend stattet Speight aber die Vulkane ebenso mit “klimatischer Agency” aus wie z. B. das “längerfristige” thermohaline Förderband oder die seit der letzten Eiszeit veränderte Neigung der Erdachse (die sich in absehbarer Zeit wohl nicht ändern werde).
“However, when all of the factors (that can influence global warming and climate change) are considered, there is little evidence to support the notion that recent global warming is mainly due to emissions of carbon dioxide. In fact, the effect of carbon dioxide emissions on temperature changes may not be as significant as many researchers are ready to believe.”
Dieses auf den letzten Seiten des Buchs zu findende Urteil des Autors ist insofern eher die Ausnahme, als Speight einen “übermäßig persuasiven”, oder besser: dogmenbehafteten Schreibstil vermeidet.
Die “Standardprozedur” des Autors ist eher
… sagt A., ….argumentiert dagegen B.”
Allein durch Thematisierung, Auslassungen und Schwerpunkte wird aber auch ohne explizite Urteile klar,
dass der Autor ca. eines Dutzends von Standardwerken zu Themen der “extraktiven fossilen Industrie” nicht im Lager der CO2-Warmisten zu finden ist (jedenfalls nicht “in einem Orden mit strenger Observanz”).
Deswegen wohl nimmt ihn auch die Mainstream-Journaille nicht zur Kenntnis, was ein Verkaufs-Problem für das bereits vor einem Jahr erschienene Klima-Buch darstellen dürfte.
Speight ist für die MSM offenkundig a) “kein Klima-Experte” und war b) zeit seiner Karriere zu sehr mit der Ölindustrie “verbandelt” um beachtet werden zu müssen.
Diese Einschätzung ist schade, denn wenigstens jene Journos, die “offen” sind, könnten einiges erfahren, was ihnen in den Texten der Kohlendioxid-Kirche nicht oder kaum mitgeteilt wird.
Speight akzeptiert hier einen (zusätzlichen) “Treibhauseffekt”, meldet aber Zweifel daran an, dass dieser für die “Erderwärmung” besonders bedeutsam ist.
Die “globale Erwärmung” während der vergangenen 150 Jahre selbst steht für ihn ebenso außer Frage wie
z. B. der Umstand, dass in diesem Zeitraum die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von weniger als 300 auf heute mehr als 400 ppm gestiegen ist.
Zum sozusagen nachhaltigen Klimawandel trägt für Speight alles bei, was die radiative balance der Erde verändert,
die Irradianz der Sonne genauso wie die “Plattentektonik” (Vulkane) und eben der “Treibhauseffekt”, der nach der herkömmlichen Erklärung die Rückstrahlung des Sonnenscheins ins Weltall behindert.
S. sagt aber nicht dazu, welches “forcing” seiner Meinung nach wie viel beiträgt.
Welcher Klimawandel?
Veränderungen des Klimas – Wandel und natürliche Variabilität – gibt es jedoch schon viel, viel länger als seit 1850,
- in historischer Zeit z.B. in der “Mittelalterlichen Warmperiode”,
- in jüngerer prähistorischer Zeit beim Übergang von Eiszeit zu Zwischeneiszeit vor ca. 11.000 Jahren
- oder davor in erdgeschichtlichen Zeiträumen von Hunderten Millionen von Jahren.
Und die uralten Naturkräfte, die diese Veränderungen verursacht haben, sollen durch interne Verbrennungsmaschinen des vergangenen Jahrhunderts unwirksam gemacht worden sein?
Speight kann das nicht glauben (dieser Blogger auch nicht)
und so entwirft der Autor ein atmosphärenphysikalisch informiertes “big picture”, das den Vorteil hat,
den Wald über den vielen Bäumen nicht aus dem Aug’ zu verlieren (wie manch “Klimaforscher im engeren Sinn”).
Speight verhehlt aber nicht, dass
- Wetter- und Klima-Prozesse “enorm komplex” sind und dass
- viele Sachverhalte bis heute noch nicht durchschaut werden.
- Er räumt auch ein, dass die Mehrheit der heutigen Experten (mit und ohne “Gänsefüßchen”) der CO2-warmistischen Ideologie anhängen.
Das ist eine Beschreibung des Ist-Zustands, an der nichts herumzumäkeln ist.
Interessanterer Boden wird mit tendenziell zukunftsgerichteten Aussagen betreten wie
- zum Beispiel, dass die Menschheit derzeit “keine nennenswerte Alternative zu fossilen Treibstoffen” habe
- und dass die Politik (neben dem echten “Klimawandel”) auch “peak energy” ignoriere, weil sie nichts dagegen unternehmen könne.
Beides sind bedeutsame Feststellungen, die per se zutreffend sein mögen.
Leider hat sich “Mutter Natur” noch nie drum gekümmert, ob eine Spezies mit den von ihr gebotenen Ressourçen ihr Auslangen findet
und ob diese ggf. “gesund schrumpfen muss”.
Aber das weiß der Autor von “Enhanced Recovery Methods for Heavy Oil and Tar Sands” ohnedies (schreibt es nur nicht).
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