Mitteleuropas Flüchtlingskrise wird gesteuert, Kern & Co. (er)dulden es

Die (mittel)europäische Flüchtlingskrise ist ein kontrollierter Vorgang, der sogar einer Art Feinsteuerung unterliegt – was z.B. den Zeitablauf oder die Zusammensetzung der Wandernden betrifft. Die Politicos in den Zielländern leisten Vorschub – auch in Österreich. Fragen (und Gegenindizien) zur Theorie von der spontanen Wanderbewegung.

Wenn es sich bei bei den Leuten an den Grenzen tatsächlich um um Leib und Leben fürchtende Vertriebene aus “Bürgerkriegen” des Nahen und Mittleren Ostens handelt, woher kommt dann der auffällige Überhang (junger) Männer?

Militärische Interventionen und Konflikte wie die in Afghanistan und Syrien haben Millionen Entwurzelte und Vertriebene produziert, die zu einem guten Teil ins benachbarte Ausland geflohen sind.

Es gibt praktisch keine umfassenden Statistiken darüber, weil viele Vertriebene offiziell nicht registriert werden.

Die unvollständigen Statistiken, z.B. des Flüchtlings-Hochkommissariats, zeigen, was schon der common sense nahelegt: dass die aus Syrien ins Ausland Geflohenen je zur Hälfte männlich und weiblich sind. Hier ein Screenshot der UNHCR-Daten für die syrischen Vertriebenen jenseits der Staatsgrenzen:

screenshot_syrian_aktuell_unhcr

Wenn an einem solchen split von 50,3% (m) zu  49,7% (f) etwas auffällig ist, dann, dass der Anteil weiblicher Vertriebener nicht deutlich höher ist – wo es sich in Syrien doch um einen Bürgerkrieg handeln soll und die Kämpfer zu 90 Prozent und mehr Männer sind.

In Europa jedoch beantragen zwischen 65 bis 80 Prozent Männer (männliche Jugendliche) Asyl.

In Österreich scheint sich dieser Prozentsatz zuletzt eher am unteren Rand der Bandbreite befunden haben, aber bei wieder steigender Tendenz – siehe unten.

Freilich gibt es andere Statistiken, die auch heute noch einen Männeranteil von an die 80 Prozent zeigen.

Nun existiert eine relativ harmlose Erklärung dieses Ungleichgewichts, die freilich nicht die einzige (und die nicht einmal besonders wahrscheinlich) ist: dass nämlich Männer und Burschen systematisch “vorgeschickt” werden, um in Europa Quartier zu machen und den Rest der Familie nachholen zu können.

Offene Hilfe für Vertriebene statt versteckte Immigration

Dabei würde es sich freilich weder um eine spontane Wanderung handeln noch wären die Ankommenden per se Flüchtlinge im Sinn der Genfer Konvention. Es geht in diesem Fall eher um eine über mehrere Etappen verteilte Migrationsbewegung, die die Zielländer, die sich als (volks)souveräne Staaten verstehen/”verkaufen”, zulassen können oder nicht.

Sollte in einem solchen Staat die allgemeine Meinung z.B. dahin tendieren, man solle gegenüber den Vertriebenen des “Bürgerkriegs in Syrien” großzügig sein (und man könne und wolle sich das auch leisten) – dann muss solches umgesetzt, von den relevanten politischen Kräften mit offenem Visier vertreten und auch formell beschlossen werden – beispielsweise über ein entsprechend ausgestattetes, echtes  Neuansiedlungsprogramm.

Ein Referendum wäre dabei die sauberste Lösung, weil es sich letztlich um eine moralische Frage handelt, die quer über die Parteien unterschiedlich beantwortet werden kann – aber auch repräsentativ-demokratische Ansätze, beispielsweise über die Ausschreibung von Neuwahlen sind möglich.

Die schlechteste Option ist jedenfalls die heute präferierte: Die Fiktion, dass die Ankommenden tatsächlich Flüchtlinge seien, die man gemäß einer in den 1950er-Jahren unterschriebenen internationalen Vereinbarung behandeln müsse, eines Abkommens, das sich unter völlig anderen Umständen auf eine ganz unterschiedliche Menschengruppe bezogen hatte;

und auch die Fiktion, dass die Aufgenommenen nur temporär bleiben und nach dem Ende des kriegerischen Konflikts wieder in ihre Heimat zurückkehren würden – trotz der Begleitumstände, die durch die Bank gegen eine solche Annahme sprechen.

Die Afghanistan-Connection

Was, bitteschön, tun all die (angeblichen) Afghanen in den Aufnahmelagern, obwohl es westlich des Iran sonst praktisch nirgendwo refugees von dort gibt – und mit welcher Begründung wird ihnen Zutritt und Versorgung gewährt, obwohl es zwischen dem Ausgangspunkt ihrer Reise und Österreich/Deutschland wenigstens zehn Staatsgrenzen zu überwinden gilt (und nicht sechs wie im vergleichsweise nahen in Syrien)?

Im Folgenden die Verteilung der in den ersten sieben Monaten in Österreich eingereichten Asylanträge. Quelle der selbst erstellten Grafik ist die Vorläufige Asylstatistik Juli 2016 des Innenministeriums.

sc_master_antragssplit_3Laut UN-Flüchtlingsorganisation gibt es (nord) westlich des Iran aber keine Flüchtlinge aus Afghanistan. Die aus dem Land am Hindukusch Geflohenen befänden sich beinahe alle in den Nachbarländern Pakistan und Iran, siehe z.B. hier.

afghan_refugee_UNHCR_Screenshot

Zwischen der österreichischen Ostgrenze und den Lagern im östlichen Iran, die als westlichste Quelle des Zustroms in Frage kämen, liegen wenigstens 4.000 Kilometer Luftlinie (und nicht 2.000 wie im Fall Syrien).

Nur in der Türkei wurden der UNHCR gerade einmal 100.000 Afghanen gemeldet – also  eine Menge, die angesichts der dort befindlichen 2,7 Millionen Syrer kaum ins Gewicht fällt (diese sind übrigens in folgender Statistik des UNHCR-Türkei nicht erfasst):

unhcr_turkey_composition_2016Trotzdem haben (angebliche) Afghanen in den ersten sieben Monaten 2016 um 55 Prozent mehr Asylanträge gestellt als (angebliche) Syrer.

Eine besondere Spezialität scheint die Kategorie “Unbegleitete Minderjährige” zu sein, von denen mehr als die Hälfte aus Afghanistan stammen.

Der Status als Unbegleiteter Minderjähriger Flüchtling (UMF) ist insofern beliebt, als praktisch immer irgendein Schutzstatus gewährt wird (eine Ausnahme bilden nur jene, die nach medizinischen Tests als volljährig angesehen und danach üblicherweise abgelehnt werden – siehe u.a. hier).

Auch die anderen, deren Altersangaben behördlicherseits nicht angezweifelt wurden, sind keine verwaisten oder ausgesetzten Kinder nach dem Verständnis der Gebrüder Grimm (“Hänsel & Gretel”), sondern fast ausschließlich waffenfähige männliche Teenager zwischen 14 und 18.

Freilich sollte man Verzweiflung, religiösen Fanatismus oder auch nur kalte Berechnung nicht gering schätzen, die Eltern veranlassen können, ihre Kinder, echte Kinder, über den halben Erdball schleppen zu lassen. Schon wird hierorts mit einem Kinder-Dschihad gerechnet – bestehend aus Migranten, deren Nicht-Volljährigkeit nicht mehr angezweifelt werden kann.

Auch die Planer und Manager der aktuellen Migrationswelle haben schon mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie – innerhalb bestimmter Bandbreiten – flexibel reagieren können, etwa im Frühherbst 2015, als sie auf die explosionsartig zunehmende Ablehnung in den Zielländern reagierten und den Frauenanteil kurzfristig um 10 Prozentpunkte anhoben (mittlerweile scheint sich dieser “Trend” wieder umgekehrt zu haben).

Folgend eine Liniengrafik, die den Anteil weiblicher Antragsteller seit Beginn 2015 zeigt. Auch diese Angaben stammen aus den Asyl-Statistiken des österreichischen Innenministeriums.

sc_frauenanteil_asylwerber

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All die oben genannten Phänomene sind den hiesigen Regenten und “ihren” Behörden besser bekannt als diesem Blogger, da diese über viel umfangreichere, vollständigere und tiefenschärfere Daten verfügen: über die aktuellsten internationalen Statistiken, eigene Polizei- und Diplomatenberichte sowie Informationen befreundeter Regierungen und Nachrichtenorganisationen.

Kern & Mitterlehner, aber auch Doskozil und Sobotka wissen, dass es sich bei dieser “Flüchtlingskrise” um keinen naturwüchsigen Vorgang handelt. Sie sind wenigstens in Ansätzen darüber informiert, wie sich die Zusammenarbeit zwischen der parapolitischen no borders-Bewegung und kommerziellen Schleppern gestaltet;

sie wissen um das Gefahrenpotenzial, das sie ins Land bitten und auch, dass der Löwenanteil der Asylanten in absehbarer Zeit nicht arbeitsmarktfähig sein wird – sowie dass diese von der Gemeinschaft der Steuer- und Beitragszahler erhalten werden müssen, mit großer Sicherheit zu Lasten der heute Begünstigten.

Trotzdem, und obwohl sie den politischen Atem der Freiheitlichen heiß im Nacken spüren, finden diese Politicos Zeit, eine Pirouette nach der anderen drehen; sie probieren jeden faulen Trick, der ihnen irgendwie zur Verfügung steht.

Bleibt nur zu hoffen, dass genügend Zeit bleibt, diesen Leuten in den Arm zu fallen.

Unabhängiger Journalist

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