Persischer Golf: Geht’s um int. Ölmarkt oder um Rolle der USA?

Die Attacken, mit denen im Golf von Oman Kohlenwasserstoff-Frachter angegriffen wurden, sind alles andere als eindeutig. Sie könnten einerseits der kommerziellen Schiffahrt gelten und auf ein Ende des Weltmarkts für Erdöl abzielen. Oder sie haben andererseits den Hauptzweck, die USA in einen regionalen Konflikt zu involvieren.

Im ersteren Fall könnte der Iran tatsächlich der Täter sein – obwohl es einer gehörigen Portion Dummheit oder blindwütiger Rage bedürfte um sich derart offen in der Rolle des dringend Tatverdächtigen zu positionieren.

Oder es sind Versuche, den eigentlich “ortsfremden” militärischen Hegemon der Region auf die eigene Seite zu ziehen.

In diesem Fall sind weder Saudiarabien noch Israel über jeden Zweifel erhaben. Dazu gäbe es einiges zu “kontextualisieren”, wobei ältere Hinweise mehr als 50 Jahre zurück reichen (z.B. “USS Liberty”).

US-Außenminister Pompeo hat, wenig verwunderlich, den Verdacht sofort auf den Iran gelenkt und das US-Militär hat ein grobkörniges Video veröffentlicht, das angeblich zeigt, wie ein iranisches Boot eine nicht explodierte Haftmine von der Seitenwand eines Tankers entfernt;

sozusagen einen Akt der Beseitigung von Beweismaterial, der direkt unter den Augen bereits vor Ort befindlicher US-Schiffe stattgefunden haben soll.

Hmmm….

Und wenn es doch irgendetwas Raketenähnliches war, kam das Ding von der Seite Saudiarabiens geflogen, weil der Schaden Steuerbord entstand und die Front Altair bereits “outbound” war.

Missiles von jemenitischen Houthi-Milizen sind auch keine gute Erklärung, weil diese aus einer Entfernung von ein paar Tausend Kilometern und nach einer langen Reise über saudisches (omanisches) Staatsgebiet punktgenau hätten treffen müssen.

Unabhängiger Journalist

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