Während die NATO und ihre europäischen Medien hysterisch Die Russen kommen brüllen (und aufgeregt auf ein paar Jets, Panzer sowie ein paar hundert Mann in Latakia deuten), kommen unsere Terroristen in Südsyrien, vom Kaspischen Meer aus unter Beschuss – und zwar mit Cruise Missiles. Ziele aufweichen, nennt man das in der zynischen militärischen Fachsprache. Die Aufräum-Truppe aus dem Iran ist bereits auf dem Weg.
Wie in unseren Breiten (bisher) nicht berichtet wurde, haben im Kaspischen Meer stationierte russische Schiffe 26 Cruise Missiles auf elf Kommandoeinrichtungen des Islamischen Staats im Süden Syriens geschossen.
Alles Volltreffer, meinte der russische Verteidigungsminister Sergej Shoigu (nanetnana). Die Liebesgrüße aus Moskau kamen aus einer Entfernung von 1.500 Kilometern und mussten nicht einmal den Luftraum eines feindlichen Staats verletzen (nach einem Navigationsfehler eines russiachen Piloten über der Grenze Türkei/Syrien haben die Ruskis Besserung gelobt). Mit Google maps kann man sich die Marschroute der russischen Marschflugkörper ungefähr vorstellen.
Die kaspischen Raketen mussten nur iranisches sowie nordirakisches Gebiet überfliegen (ob die Kurden im Norden Iraks bzw. der benachbarte IS um Erlaubnis gefragt wurden, ist nicht überliefert ).
Unbekannt ist auch, ob beim Beschuss der IS-Kommandozentralen westliche Militärberater zu Schaden gekommen sind.
Hier ist, was RT und zerohedge aus der Sache gemacht haben. Es ist, wie gesagt, teilweise schon einen Tag alt – schneller als bei unseren Medien ist’s aber allemal.
Der Raketenbeschuss ist – wie zerohedge mutmaßt – die militärische Vorbereitung einer iranischen Bodenoffensive.
With the opposition on the run thanks to five days of aerial bombardment, Iran will now send in the Hezbollah/Shiite militia/Quds clean up crew, who will personally ensure that whoever is left in the wake of the Su-34 strikes is swiftly eliminated at close range.”
Für den zerohedge-Schreiber ist Assads Syrische Arabische Armee (SAA) schon seit langer Zeit nicht mehr existent. Die Boden-Aktivitäten würden alle über den praktisch in Damaskus lebenden General der Al Quds-Brigaden Kasem Soleimani dirigiert. Al Quds ist der Name einer Eliteeinheit der iranischen Revolutionswächter. (Es scheint fraglich, ob – wie von zh dargestellt – das syrische Militär tatsächlich nur mehr auf dem Papier existiert und ob al Quds/Hisbollah bzw. die Iraner wirklich die einzigen regionalen Aktivposten von “Team B” sind – mir scheint das aus meiner europäischen Froschperspektive zweifelhaft).
Außer der Israelischen Armee (und ein paar kurdischen und arabisch-sunnitischen Clans) gibt es in der Region keine Macht, die die Vertreibung unserer Terroristen durch die syrisch-schiitische Allianz verhindern bzw. auch nur verzögern könnte. Das könnten nur die Amis tun, wenn sie sich offen zu ihren Terroristen bekennen.
Russen werden für den mop up durch Team B jedenfalls keine gebraucht (bzw. nur die in den Cockpits der Jets und auf den Kriegsschiffen im Kaspischen Meer).
Die schiitische Regierung in Baghdad hat bereits erklärt, sie würde sich freuen, wenn ihr die russischen Flieger bei der Bekämpfung ihres ISIS-Problems auch helfen würden. Allerdings müssten sich die Russen in diesem Fall mit der Anti-ISIS-Luftallianz des Westens abstimmen. Das ist die momentane Position der Iraker. Die kann sich schnell ändern.
Edit 1: Zeitangabe im 7. Absatz von unten geändert. Die ersten Meldungen über den cruise missile strike waren nicht drei, sondern einen Tag alt.
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