Inflation kommt in vielen Modellen, Formen und Farben, Hyperinflation aber stellt sich nur unter ganz speziellen Bedingungen ein, z.B. in Weimar-Deutschland. Dieser Blogger glaubt, dass der Tod unseres Zeichengelds einer Dynamik folgen wird, die vor 100 Jahren im (demokratischen) “Deutschen Reich” und in der Ersten Öst. Republik obwaltete, vermutlich unter “neuen digitalen Umständen” und weltweit.
Ich sehe Inflation als monetäres (und realwirtschaftliches), tendenziell “lineares” und Hyperinflation als monetäres, realwirtschaftliches und politisch-psychologisches Phänomen, das einen exponentiellen Verlauf nimmt.
Der im Lauf der Zeit zunehmende Geldüberhang über die zur Verfügung stehenden Güter des täglichen Bedarfs (durch die inflationistische Politik der Zentralbanken) ist eine notwendige,
aber keine hinreichende Bedingung für Hyperinflation. Unter speziellen Bedingungen muss derlei (temporär) gar nicht zu “Inflation” bei Gütern des täglichen Bedarfs führen.
Eine Hyperinflation Weimar style ist im Wesentlichen das Resultat folgender drei Faktoren:
- einer raschen Ausweitung der (nachfragewirksamen) Geldmenge,
- eines Zusammen-(Ein-)Bruchs der Produktion und
- des rasanten Vertrauensverlusts in die Währung an den Finanz- und anderen “Märkten”.
siehe diesen vor einem halben Jahr verfassten Blog-Beitrag.
Ich habe damals eine raschere Entwicklung erwartet, aber – wie üblich – Flexibilität & Resilienz des Fiat-Systems unterschätzt.
Leider heißt das nicht, dass ich mich “grundsätzlich getäuscht habe” und die Hyperinflation “abgesagt ist”.
Sie kann zwar nicht sicher vorhergesagt werden, läge aber “ganz auf der Linie des bisherigen Handelns der gewählten Politicos und ungewählter Zentralbanker”.
Parallelen zu Weimar-Deutschland
Weil eine solche praktisch aber von kaum jemandem erwartet wird (obwohl er/sie das könnte, würden die schon lange vorliegenden Argumente ernsthaft geprüft),
wird es post factum wohl zu zahlreichen legalen und illegalen Plünderungen kommen – in der Hoffnung, “doch noch drei oder vier Wochen überleben zu können”.
Dieser Blogger hält im Wesentlichen seinen Befund von Anfang Mai aufrecht,
der besagt, dass die aktuelle (Post)Corona-Situation mit jener des damaligen “demokratischen” deutschen Staats vergleichbar ist
- wobei Inflationierung über Buchgeld unter heutigen Bedingungen viel einfacher funktioniert als vor hundert Jahren – “technischen Bedingungen” (Überweisungen mit oder ohne “CBDC“) sowie ideologischen Bedingungen (“Keynesianismus und/oder “MMT”).
- Wahrscheinlich wird 2021 die 2020 noch “budgetär” begonnene Inflationierung mit “im staatlichen Haushalt unsichtbarem Zentralbankgeld” fortgesetzt.
- Die Rolle der damaligen “Ruhrbesetzung” spielen die sg. Corona-Maßnahmen des sich demokratisch nennenden Polit-Gesindels. Beides hat zu einem dramatischen Einbruch der Produktion geführt.
- Jetzt kommt die “budgetär unsichtbare” Geldschwemme freilich bei Güter-Nachfragern an und wird von diesen dankbar angenommen. Das führt zu wohl nicht-linearen Preisanstiegen (es sei denn, es gelingt mit drakonischen Maßnahmen Preiskontrollen durchzusetzen; das freilich wäre “ein Patentrezept für leere Regale und die Zombifizierung des offiziellen Gelds”. Es ist ziemlich sicher zu erwarten, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt die Flucht in Realwerte einsetzt – wobei die Frage ist, ob solche noch einfach erhältlich sind: “Corona-bedingte Geschäftsschließungen” etc. )
Dieser Blogger hat auch kein Patentrezept und/oder sicheres Wissen, wie einzelne Überlebenswillige agieren könnten. “Rechtzeitig einkaufen” (dabei aber unsichtbar bleiben – “Sicherheit”) ist wohl die beste Strategie.
Die Zeichen sind seit spätestens 2007/08 an der Wand zu lesen,
bis Corona freilich scheinen die immer aufgeblähteren M0-Mengen aber nur in die “Finanzwirtschaft” gegangen zu sein und die Vermögenswerte (minus “Commodities”) aufgeblasen zu haben.
Mit payment check protection programmes, Kompensation für entgangene Umsätze etc. hat sich das Spiel aber grundlegend geändert.
Bild: Bundesarchiv, Bild 102-00104 / Pahl, Georg / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 DE via Wikimedia Commons.
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