Syrien: Ring um Aleppo fast zu, Saudis und Türken “hilfsbereit”

Assad-Loyalisten, Ruskis und Hisbollah haben am 3.Februar zwei lang belagerte schiitische Dörfer entsetzt und eine für den Nachschub wichtige Verbindungsstraße im Norden Aleppos eingenommen. Damit scheint die Stadt, deren Osten noch von ein paar Tausend Islamisten gehalten wird, abgeschnitten. Saudiarabien und die Türkei tun, als wollten sie in Syrien eingreifen, natürlich um gegen die Islamisten zu kämpfen.  :lol:  

Die ehemalige Zweimillionenmetropole, zweitgrößte Stadt Syriens, ist heute eine einzige Trümmerwüste und das Beste, was über die Situation gesagt werden kann, ist, dass der Großteil der Zivilbevölkerung längst aus dem Kessel geflohen ist.

Jetzt sind angeblich weitere 40.000 auf der Flucht, wie z.B. hier berichtet wird. Durch diesen Vormarsch, berichten die westlichen Medien-Schoßhündchen, seien letztlich die Gespräche in Genf blockiert worden (die Opposition - also jene, die in den vergangenen drei Jahren oben erwähnte Schiitendörfer belagert haben, haben sich über Blockaden durch das Assad-Regime beschwert).

Team B – zur Erklärung siehe hier – ist sich nicht ganz einig darüber, ob eine blutige, aber öffentlichkeitswirksame Befreiung Aleppos besser ist als ein kräfteschonenderes langsames Aushungern, aber die Balance hat sich seit dem Eingreifen der Russen deutlich zugunsten der Assad-Partei verändert. Nicht allein wegen der Luftangriffe, auch informationell. Der Islamische Staat hat in Syrien immer größere finanzielle und logistische Probleme.

In dieser Situation hat sich Saudiarabien, das die sunnitischen Islamisten von Beginn an finanziert und bewaffnet hat, erbötig gemacht Bodentruppen gegen den Daesh zu schicken, siehe hier.  Das ist aus mehreren Gründen ein guter Witz (die Saudis können selbst mit dem modernsten US-Equipment nicht einmal die jemenitischen Houthis besiegen).

Und die Türken, die immer schon ihre Finger im syrischen Bürgerkrieg gehabt haben, bereiten eine Invasion auf dem Boden vor – behaupten die Russen.

Das offizielle Ankara dementiert das.

Es hat im nördlichen Syrien aber wenigstens zwei Eisen im Feuer/Interessen.

Den Islamischen Staat (positiv) und die Kurden/YPG (negativ). Es sieht so aus, als hätten sich die Kurdenmilizen unter dem Schirm der russischen Lufthoheit wunderbar entwickelt. An der Grenze zur Türkei ist eine Art kurdischer Quasistaat herangewachsen, der von denselben Kräften kontrolliert wird, die in der Türkei, den USA und Westeuropa als PKK bekannt sind.

Unabhängiger Journalist

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