Ösi-Wahl: Kein Hinweis auf Manipulation sichtbar, bis jetzt

Bei den am vergangenen Sonntag wiederholten Präsidenten-Stichwahlen in Wien ist – anders als am 23. Mai – kein Hinweis auf eine Manipulation erkennbar – nicht bis jetzt, nicht für mich. Wahrzunehmen war nur, dass der ORF, der gerade um höhere Gebühren bettelt, ein Tendenzbetrieb ist, der es vorzieht, Nachrichten zu machen statt diese zu berichten. Die Verhinderung eines Bundespräsidenten Hofer war eine Sache der Staatsräson und deswegen ist eine Kollusion auf hoher Ebene keineswegs ausgeschlossen. Aber, wie gesagt: Es gibt derzeit kein Indiz.

Der Euronews-Beitrag, der Montag durch’s Netz geisterte, tut’s jedenfalls nicht. Er kann bestenfalls als Beleg für unter irrem Zeitdruck stehende, schießwütige TV-Journalisten herhalten.

Das Filmmaterial zeigt die Meute in der Hofburg um eine Leinwand mit dem Auszählungsstand des Innenministeriums. Der liegt bei 2,3 Millionen, also bei etwa einem Drittel der eingelangten Stimmen und er zeigt, dass Hofer zu diesem Zeitpunkt mit 53 Prozent vorne gelegen ist.

Das einzige bereits fertig ausgezählte Bundesland war Vorarlberg und die ganze Szenerie war weder eine Hochrechnung, noch irgendwie unerwartet o.ä.

Schnitt.

Nach einer Anstandsviertelstunde (“In diesen Sekunden treffen bei uns Tausende Datensätze ein”), gab der ORF seine erste Hochrechnung inklusive Briefwahlstimmen um 17.13 Uhr bekannt.

Die dürfte sich als ziemlich genau herausstellen – und das ist für den Laien zumindest unheimlich: Wie machen die das nur?

Der ORF postulierte auf Basis von SORA-Hochrechnungen, dass die Wahl bereits geschlagen sei und fabrizierte damit jene News, die er gemäß seinem öffentlichem Auftrag eigentlich nur vermitteln soll.

Es wirkte, als bleibe den Addierern in den Bezirks-, Landes- und in der Bundeswahlbehörde nur übrig, den am Sonntag im Staatsfernsehen verkündeten Ratschluss in die Wirklichkeit umzusetzen.

Unabhängiger Journalist

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