Das Buch eines Stinksauer-Bürgers

scheel_coverNaivlinge und Mitesser unseres politischen Systems pflegen sich entre eux über Populisten, Wutbürger und andere deplorables zu alterieren. Autor Scheel verleiht Letzteren eine Stimme – nur dass es sich bei den Diffamierten gar nicht um Randgruppen, sondern um die Mitte der Gesellschaft handelt. Politicos und Journos glauben offenbar, diese ungestraft pathologisieren und kriminalisieren zu können. Scheels Wer die Wahrheit sagt in diesem Land ist bei Amazon erhältlich.

Vier der sieben Kapitel drehen sich um die Immigration – und zwar im weitsesten Sinn.

Thematisiert wird weniger die “Flüchtlingswelle” per se, sondern das Drumherum – was seit Herbst 2015 eben so alles sichtbar wurde: das stündlich unglaubwürdiger werdende politische System samt putschartig agierender, “demokratischer” Regierungen, vorgeblicher Volksvertreter, handzahmer Journos etc.

Andere Kapitel drehen sich z.B. um Gender, die Mainstream-Medien und den Luxus einer eigenen Meinung – wobei auch hier die Migration oft Leitmotiv ist.

Der Konservativismus des Autors ist ein seltsamer, der diesen Namen nicht so recht verdient, weil das, was Scheel vertritt, vor nur 30 Jahren zentristischer Hauptstrom oder gar sozialdemokratisch war – nur dass sich das Koordinatensystem massiv nach links verschoben hat.

Selbiges wird von den Medien und politischer Klasse “konstruiert” – im Fall Deutschlands von einigen hunderttausend Personen in einer Handvoll städtischer Ballungszentren.

Scheel-ohne-Vorname regt sich zum Beispiel (vollkommen zu recht) darüber auf, was in Chemnitz passiert ist;

dass nämlich ohne auch nur annähernd valide Evidenz Geschehnisse politisch (um)definiert wurden, geradezu nach Belieben (dieser Blogger hat u.a. hier, hier und hier Einträge dazu geschrieben).

Scheel empfindet die Sumpfblüten des Transgenderismus (eigentlich des Queerismus) als schlicht übergeschnappt (Wahnsinn, wie wenn ein Minister mit einer bärtigen Fummeltante mit Brusthaaren im Dekollleté auf den Opernball geht).

Dabei hat Scheel weder ein besonders traditionalistisches Weltbild, noch lehnt er den Umverteilungs- und Sozialstaat grundsätzlich  ab.

Er trauert der Zeit nach, in der die alte Tante SPD noch nicht dement war und kritisiert Schröders Hartz IV-Reformen auch schon mal von links.

Aber er hat was dagegen, wenn heute Alte, die ein Berufsleben lang Sozialbeiträge berappt  haben, verarmen, während für sogenannte Flüchtlinge der rote Teppich  ausgerollt wird – ohne dass die jemals einen Cent in die SV-Kassa eingezahlt hätten.

Inländer, die laufend auf Regimentsunkosten leben, sind schon schlimm genug -  Versorgungssuchende aus aller Welt sind aber noch schlimmer.

Stocksauer-Bürger wie der Autor  haben was gegen Dressiertheit und Schönfärberei der Mainstream-Medien und sind von deren Dauerhetze gegen den neuen politischen Konkurrenten AFD angewidert.

Sie sind für Meinungsfreheit auch für eine von oben definierte “Hassrede”.

Und sie fragen sich, welche Politico-Brut sich in den öffentlichen Strukturen eingenistet hat, die von einem zum anderen Mal vergisst, wer sie ins Amt gewählt hat.

Wenn Scheel radikal ist, dann ist er radikal rechtstreu.

Wie gegen Statistikfälschungen im Kleinen ist er gegen politische Gewalt im Großen, wobei er das Gefühl hat, dass links- und rechtsradikale Gewalt von Journos, Beamten und Richtern ungleich behhandelt werden.

***

Viel von dem, was Scheel tiefenscharf bringt, gehört – weniger aufwendig recherchiert – zur täglichen Routine oppositioneller alternativer Medien.

Das meiste bei Scheel ist gut recherchiert, valide, legitim und gut ausgedrückt

- wobei manche wie dieser Blogger Nachweise Belege und Fußnoten vernissen. Auch das Lektorat ist nicht eben das beste.

Scheel, Wer die Wahrheit sagt in diesem Land. 2019

Unabhängiger Journalist

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.