Greta Thunberg hat anlässlich des gestrigen “Klimastreiks” in New York erklärt, dass zwei Prozent der weltweiten Treibhausgase durch den Flugverkehr entstünden. Das zeigt a) einen einigermaßen freien Umgang mit Fakten und ist b) ein Paradebeispiel dafür, wie für interessiertes Publikum eine Mücke zum Elefanten aufgeblasen werden kann.
Die schwedische Göre beruft sich bei ihrer Aussage auf die Internationale Zivilluftfahrtorganisation und dieser Blogger, ein “privilegierter alter weißer Mann”, hat keinen Zugang zu den Berechnungen der Thunberg.
Von der Formulierung der FFF-Aktivistin ausgehend, könnten sich die Emissionen der international aviation auf sämtliche Treibhausgase des Inventars beziehen, also auch auf Rinderfürze und womöglich auch auf LULU und LULUCF.
Eine solche Kalkulation wäre jedenfalls, um das gelinde auszudrücken, “sehr gut gerechnet”.
Diesem Blogger steht nur die Emissions Database for Global Atmospheric Research (EDGAR) zur Verfügung und die kommt für 2017 auf 1,5 Prozent, nämlich 543,4 Mt. CO2 bezogen auf 37.077,4 Mt. Kohlendioxid, was 1,46 Prozent ausmacht.
Es handelt sich hier freilich nur um menschengemachtes CO2, das wichtigste anthropogene Treibhausgas.
Man kann dessenungeachtet davon ausgehen, dass Flugzeuge keine Methan-Puhs lassen.
Im Nenner des Bruchs (GHG international aviation/total GHG emissions) stehen 53,5 Gigatonnen CO2e und die ICAO-Rechner müssten bei zwei Prozent theoretisch auf 1,1 GtCO2e kommen.
EDGAR kommt auf nur die Hälfte und das mag zwar nicht alles sein – aber wie gesagt: Flugzeuge lassen keine CH4-Fürze.
Ganze zwei Prozent der Emissionen?
Von solchen “technischen Petitessen” abgesehen, tut die internationale Journaille, die als unkritischer Resonanzboden für das Klima-Teenie fungiert, so als handle es sich um ein ungeheuerliches Faktum:
Zwei Prozent internationaler Luftverkehr!
Bumsti aber auch!
Wem aus ideologischen Gründen Größenordnungen egal sind, dem mag dabei die Kinnlade runter fallen.
Das wird ihn/sie nicht dran hindern bei nächster Gelegenheit den angeblich verschwenderischen Lebensstil der Elterngeneration mit seinen Flugreisen auf die Seychellen zu geiseln.
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