Ergänzung zu einem vom westlichen Mainstream “übersehenen” Faktum zum Thema Entlassung des Gouverneurs der ukrainischen Provinz Dnipropetrowsk: Igor Kolomojskij ist nicht nur der zweitreichste Mann der Ukraine, er kontrolliert auch die in “seinem” Oblast stationierten (pro)ukrainischen Streikräfte ganz oder weitgehend. Das bezieht sich nicht nur auf die Bodentruppen. Der Tower von Dnipropetrowsk war jedenfalls die letzte Luftkontrollstelle, die noch Funkkontakt mit der abgeschossenen MH 17 hatte..

Wenige Minuten vor dem Abschuss lotste Dnipro Control MH 17 in die letale Flugroute. Danach leitete es nach eigenen Angaben die Übergabe des Flugs an den Tower im russischen Rostow am Don ein. Dazu kam es nicht mehr.

Kolomojskij wurde nach dem Sturz Janukowitschs im Frühjahr 2014 zum Gouverneur von Dnipropetrowsk ernannt. Er war/ist jedenfalls der unumschränkte Herrscher des zivilen Oblast, der u.a. Kopfprämien auf angebliche oder wirkliche Feinde der Ukraine aussetzen lässt.

Wie weit die Kontrolle des militärischen Luftraums sowie der in der Region stationierten Luftabwehrtruppen ging, kann nicht zweifelsfrei bestimmt werden. Nach Angaben aus prorussischen Quellen war sie fast total. Die von dem Oligarchen kontrollierten Freiwilligenverände sollen auch über das Luftabwehrsystem BUK, die angebliche Tatwaffe, verfügt haben.

Wie bekannt, wurde der in Kiew aufgezeichnete Funkverkehr zwischen der Maschine und den Kontroll-Towers von Truppen des Innenministeriums beschlagnahmt.

Kolomojskij war von Beginn weg ein zentraler Mitspieler des prowestlichen Regierungsbündnisses der ukrainischen Oligarchen. Seit 18. März 2015 ist das nicht mehr der Fall. Auslöser des Bruchs, berichten die Medien, sei ein Streit über Kolomojskijs Ölfirma Ukrnafta gewesen.

Seine “Entlassung” aus dem öffentlichen Amt hat zunächst keine reale Bedeutung. Sie bedeutet nur, dass das ursprüngliche, post-Maidan Regierungsbündnis der ukrainischen Milliardäre zerbrochen ist. Kolomojskij ist bis an die Zähne bewaffnet und wird von den USA protegiert. Zumindest war das bis vor kurzem der Fall.