Ballone im Kopf

Die US-Luftabwehr hat also am 4. Februar 2023 in einem heldenhaften Einsatz im US-Luftraum einen chinesischen Ballon abgeschossen. Als Begründung wurde angegeben, daß er für Spionagezwecke verwendet worden sei. Das gibt weiter Anlaß zu Zweifeln an der US-Führung, vor allem an deren geistigen Verfassung oder an deren Seriosität.Von Dr.Dr. Heinz-Dietmar Schimanko

Nach den vorliegenden Berichten hatte der Ballon eine Größe von etwa “drei Bussen”. Ein besonders unauffälliges Flugobjekt also.

Ein Ballon ist auch mit moderner Technik nur schwer zu steuern und in seiner Flugbahn sehr von den wechselnden Windverhältnissen abhängig. Ein besonders geeignetes Flugobjekt also.

Der Ballon hatte eine so geringe Flughöhe, daß es “Augenzeugenvideos” vom Abschuß gibt. Ein besonders professioneller Spionageversuch also.

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China ist mittlerweile eine Weltraummacht. Derzeit gibt es mehr als 500 chinesische Satelliten in einer geosynchronen oder geostationären Erdumlaufbahn, darunter auch steuerbare Satelliten, deren Umlaufbahn variieren kann (vgl. “Chinesischer Satellit wirft anderen Satelliten aus der Umlaufbahn”, futurezone.at).

Damit hat China weitaus professionellere Möglichkeiten zur militärischen Aufklärung als Ballons, die zuletzt im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurden, und zwar zur Artillerielenkung und Feindbeobachtung, und bereits damals nicht mehr am Stand der Technik waren.

Der Ballon wurde abgeschossen, anstatt ihn maßhaltend zu beschädigen, indem Löcher in seine Hülle geschossen werden, um ihn gezielt zum Sinken zu bringen und das damit transportierte technische Gerät auf der Erdoberfläche sicherstellen zu können. Im eigenen Luftraum hatte man ja die Kontrolle darüber.

Das Sicherstellen hätte den Narrativ von einem Spionagezweck widerlegen können. Wollte man vielleicht gar keine Beweise, was der Ballon wirklich transportierte ?

Die Antwort ergibt sich letztlich daraus, daß der Abschuß “auf Anweisung von Präsident Biden” vorgenommen wurde. Der hat eben mittlerweile Ballone im Kopf.

Oder Leute, die ihm die Hand führen, wollen die Beziehungen zwischen den USA und China beeinträchtigen. Das wiese angesichts der Annäherung zwischen Russland und China auf besonders große Ballone im Kopf hin.

Man spekuliert sichtlich auch auf Ballone in den Köpfen von EU-Politikern. “EVP-Chef Manfred Weber hat angesichts der Vorwürfe gegen China die EU zum Schulterschluss mit den USA aufgerufen”, berichtet der Münchener Merkur.

Also lautet das Ziel der USA möglicherweise, nun auch gegen China zu hetzen. Daher gilt auch hier: Nicht verhetzen lassen und besonnen agieren! Und im Besonderen: Die EU-Bürgerinnen und Bürger nicht zu Sklaven von US-Interessen zu machen, sondern in eigenständigem europäischem Interesse zu agieren !

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