Berichtigung zu russischen Ölexporten nach Indien und China

Dieser Blogger, der je älter er wird, desto stärker d’rauf kommt, dass er oft irrt, gibt zähneknirschend zu, dass er den von der FT gebrachten Chart, über den er hier geschrieben hat, falsch gelesen hat. Die in seinem Eintrag unterstellte explosionsartige Erhöhung der russischen Lieferungen nach China ist NICHT richtig und geht aus dem Chart auch NICHT hervor. Aus der Grafik geht nur hervor, dass sich die SUMME der russischen maritimen Öllieferungen nach China und Indien 2022 verdrei- bis vierfacht hat und – von diesem Niveau ausgehend – 2023 noch einmal um ca. 20% zugelegt hat. Die durch ESPO-Kapazität und Verlademöglichkeiten in Kosmino limitierten Lieferungen nach China sind aber weitgehend stabil geblieben und der Zuwachs nach Beginn des Ukraine-Kriegs geht allein auf das Konto der vermutlich gefakten russischen Lieferungen nach Indien.

Leider kann ich besagten Chart aus rechtlichen Gründen nicht verlinken/”abdrucken”, was sofort alles klarer machen würde.

Aber die oben beschriebene Summe steigt und fällt im Rhytmus der (angeblichen) russischen Lieferungen nach Indien, was klar macht, wo die Dynamik des gesamten “Sanktions-Kompensierungs-Narrativs” her stammt.

Nämlich aus dem Indien-Psyop

- denn darauf pocht dieser fehleranfällige Blogger bis heute:

dass nämlich die Lieferungen nach Indien kein russisches Erdöl im Sinn von “Urals” ist, sondern eigentlich arabisches bzw. mittelöstliches Erdöl, das die Russen irgendwie erworben haben.

Die shipments sind freilich “echt” und eignen sich dazu zu Treibstoffen raffiniert zu werden.

Das ist – neben Preis bzw. Zahlungsmodalitäten  – das einzige, was die Inder interessiert.

“Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul”, heißt es im Volksmund; und dieser Gaul mochte nicht ganz geschenkt worden sein,

kommt Indien aber deutlich günstiger als vergleichbare Pferde.

Anfangs durften die Inder sogar mit frisch gedruckten Rupien bezahlen, was natürlich am günstigsten war.

Russland hat das mittlerweile eingeschränkt (die Nachfolge-Konditionen, so es welche gibt, sind hier nicht bekannt).

Man darf trotzdem davon ausgehen, dass das verbleibende “russische” Öl deutlich günstiger ist als der Derivativpreis in USD (vlt. zahlen die Inder ja sogar wieder in Dollar, mit Abschlag – Dank an die EU!   :mrgreen:   ).

Unabhängiger Journalist

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