Der Doppel-Standard des Pariser Klima-Abkommens (Art. 4, nicht 6)

Master_CO2_Torte_2018DDie Vertragsparteien, die entwickelte Länder sind, sollen weiterhin die Führung übernehmen, indem sie sich zu absoluten gesamtwirtschaftlichen Emissionsreduktionszielen verpflichten. Die Vertragsparteien, die Entwicklungsländer sind, sollen ihre Minderungsanstrengungen weiter verstärken; sie werden ermutigt, mit der Zeit angesichts der unterschiedlichen nationalen Gegebenheiten auf gesamtwirtschaftliche Emissionsreduktions- oder -begrenzungsziele überzugehen.”Übereinkommen von Paris, Art.4(4), eigene Hervorhebung NB zu “Klimanotstand” und “Verteilungsgerechtigkeit”.

Die CO2-Warmisten labern in Madrid über den angeblich so wichtigen Artikel 6 des Pariser Übereinkommens, die grundlegende Doppelmoral zu Lasten der Bürger von EU-Staaten steht natürlich nicht zur Debatte.

Über die gibt es nichts zu labern. Die steht längst in Artikel 4 (4) – nämlich, dass bei dieser “kollektiven Anstrengung” die eine Seite in die Pflicht genommen wird, deren Vertragspartner aber (fast) nicht.

Weil alle das Maul hielten, sahen sich Brüssel und die europäischen Hauptstädte ermächtigt, den für die eigene Seite vielleicht schlechtesten “Vertrag” der Weltgeschichte abzuschließen.

Im “großen Bild” hat Paris zur Folge, dass die einen artig Beschränkungen & Verzicht in das “Töpfchen der kollektiven Anstrengung” werfen, während sich die anderen ein Vielfaches davon an zusätzlichen THG-Emissionen herausnehmen.

Wieder andere wie die USA spielen überhaupt nicht mehr mit, weil sie das Sado-Maso-Spiel satt haben.

Nicht so das europäische Polit-Gesindel.

Das jettet lieber zur Klimakonferenz. Diese Politicos glauben mit ihren Machenschaften auch diesmal durchzukommen, weil ihnen Herr & Frau Red. Strunz (und letztlich auch die Campaigner) die Stange halten.

Wenn es um eine andere Sache geht, dann soll das EU-Gesocks diese gefälligst laut aussprechen.

Nachbemerkung, 9.12.2019, 18.30 Uhr: Ich habe weder Lust noch Zeit mich zu wiederholen – aber weil sich die “Verteilungsperspektive” so hartnäckig hält:

Man kann im Rahmen der CO2-Doktrin ja ohne weiteres anführen, dass die USA und die heutige EU kumulativ viel mehr Kohlendioxid “in die Luft geblasen haben” als z.B. Indien.

Aber das ist im vorliegenden Zusammenhang nicht das Thema.

Das fragliche (und fragwürdige) Horror-G’schichterl lautet, dass “die Welt”  pro futuro nur noch die Hälfte des Kohlendioxids ausstoßen darf, will sie eine katastrophale Erderwärmung um mehr als 2 Grad C verhindern.

Dabei ist es eigentlich völlig egal, woher dieses CO2 kommt.

Warum also sollte im Rahmen so einer Notstandserzählung eine Staatengruppe, die gar nicht mehr wirklich ins Gewicht fällt, selbstschädliche Sonderopfer erbringen, während andere gar nicht dran denken zu kürzen (ohne Not)?

Unabhängiger Journalist

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.