Wer erinnert sich noch an die Behauptungen aus Kiew und Brüssel, dass der Ukraine eine russische Invasion bevorstehe (bzw. dass diese gerade im Laufen sei) ? Das waren Aussagen, die in der transatlantischen Presse immer wieder gern genommen wurden. Der Chef des militärischen Auslandsgeheimdiensts Frankreichs hat vor dem Parlament in Paris nun ausgesagt, dass eine solche Invasion nie geplant gewesen sei. Und wie reagieren unsere Lügenmedien, denen damals keine Kriegshetze zu primitiv war ? Sie tun so als gebe es die Aussage gar nicht.
Beim Ignorieren hilft ungemein, dass die Aussage nur von einer einzigen Agentur transportiert wurde, nämlich der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik. Wenig vertrauenswürdig, wenig vertrauenswürdig! Außerdem, so glaubt man die Kolleginnen und Kollegen regelrecht hören zu können, hat die Chose heute einen Rauschebart wie einst Rasputin.
Das ist wahr. Die Aussage fiel am 25. März und das französische Sputnik-Büro hat gute zwei Wochen benötigt um sie in die westliche Öffentlichkeit zu befördern. Chapeau ! So soll eine Nachrichtenagentur funktionieren ! Zack-zack wie die Preußen sagen !
Der Casus zeigt immerhin, dass der Generalverdacht gegen Sputnik, es sei der verlängerte Arm russischer Informationspolitik/Desinformation ungerechtfertigt ist. Würden die Informationskrieger Moskaus nämlich hinter der Sputnik-Meldung stecken, hätte sie keine 16 Tage benötigt. Aber, wie es so schön heißt: Gut Ding’ braucht Weile !
Vom Zeitfaktor abgesehen ist die Meldung übrigens in Ordnung. Sie zeigt keine Anzeichen einer Spezialbehandlung. Die Übersetzung ist okay und die Aussage von Général Gomart wurde auch nicht zurechtgebogen um der Sache einen Drall zu geben oder um politische Sonderwünsche zu erfüllen. Hier ist die deutschsprachige Version.
Der Franzose sagt, dass die Russen nichts unternommen hätten, was als Vorbereitung auf eine Invasion zu deuten wäre und dass die in der Ukraine geschnappten zwölf russischen Fallschirmjäger als Drohgebärde Putins zu werten seien.
„Das Problem der Nato besteht darin, dass die US-Aufklärung in der Allianz das Sagen hat, während die französischen Aufklärungsdienste nur mehr oder weniger berücksichtigt werden“, sagte der General zu den Abgeordneten.
Es ist nicht schwer, verletzten französischen Stolz mitschwingen zu hören – aber so, genauso werden in Washington seit Jahr und Tag angebliche Geheimdiensterkenntnisse verwendet, um Kriegspolitik zu machen. yellow cake und chemische Massenvernichtungswaffen lassen grüßen….
Wer das Original lesen möchte, braucht sich nur auf diese Seite der Assemblée Nationale zu begeben. Anlass der Vorladung Gomarts vor den Ausschuss war ein neues Gesetz für die Direction du Resignement militaire. Die fragliche Passage folgt gleich nach den Einlassungen des Schlapphuts zum geplanten Gesetz.
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