Die Nordflanke der NATO hat vergangene Woche massiv von Erdgas-Zuflüssen aus Norwegen (und eventuell Dünkirchen) profitiert, während Italien wenigstens stabil bleiben konnte. Ungarn und die Slowakei setzten ihren “Balançeakt” am Rand des Abgrunds fort, während Österreich erneut massive Verbesserungen seines “relativen Speicherstandes” zeigte. Freilich stellt sich die Frage,ob das nicht “reine Papierform” ist, die keine höhere Verrsorgungssicherheit für urbane Ballungszentren wie z.B. Wien bringt.
Seit Mitte März hat sich der relative Speicherstand der östlichen Alpenrepublik von minus 56 auf nunmehr minus 29 Prozent verbessert,
was zum allergrößten Teil auf frische “injections” zurück geht.
Die Zuflüsse sind zweifellos Folge von “Gubernanz-Entscheidungen” in Brüssel, Berlin und Paris,
die wiederum Reaktionen auf weit reichende, aber diskret gehandhabte Veränderungen in der österreichischen politischen Klasse sein könnten
- beispielsweise die “Kapitulation” des neutralitätsaffinen Flügels der SPÖ oder regierender Grünpolitiker (auch die Frage der Rubel-Bezahlung könnte eine Rolle gespielt haben).
Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass diese Veränderung ein statistisches Artefakt ist,
das dadurch zustande gekommen ist, dass die Zuflüsse primär oder ausschließlich in Speicherstätten stattfanden, die lediglich formal den Regulatoren in Wien unterliegen und – wichtiger -, in denen bestenfalls fragile Verbindungen zur österreichischen Regelzone Ost bestehen (z.B. Haidach).
Dieser Blogger weiß es nicht.
Faktum ist, dass dem aus Wien regulierten Bereich vergangene Woche etwa 1,7 Terawattstunden Erdgas zugeflossen sind (was zeimlich viel ist). Mehrere Indizien sprechen dafür, dass die injections aus Deutschland gekommen sind.
Womöglich stellt das eine Teilmenge des D von außen zugegangenen Gases dar, ebenso wie z.B. Zuflüsse in Tschechien und Polen.
NATO-Süd und NATO-Mitteleuropa
F und D konnten vergangene Woche deutlich mehr als die Hälfte der Zuflüsse von AGSI-Europa für sich verbuchen.
Kleinere Bewegungen gab es auch an der Südflanke der NATO, namentlich Italien.
Diese dürften aber nichts mit den Lieferungen in Nord(west)europa zu tun haben,
sondern eher mit einem Staatsbesuch des italienischen Premiers (und früheren EZB-Chefs) in Algerien. Die damit in Zusammenhang stehenden Zuflüsse sind ein paar Tage danach wieder in sich zusammengebrochen
- aber das Wetter war mild, weswegen sich die Position Italiens nur unwesentlich verändert hat.
Wesentlich problematischer ist die Situation aktuell in Ungarn und der Slowakei sowie – vielleicht – im östlichen Österreich (siehe oben).
Ungarn und die Slowakei könnten durch eine Kältewelle in den nächsten Wochen noch “zeitnah umgehaut werden” – ein Schicksal, das dem restlichen NATO-Europa in der zu Ende gehenden Wintersaison nicht mehr zu drohen scheint.
Dort wird das Gas erst im Herbst/Winter 2022/23 ausgehen.
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