“Energie-Inflation” in Ö: Ein Marketing-Schmäh geht hoch

servusTV_StrompreiseJahrelang haben Stromanbieter mit “100-prozentig österreichischem Ökostrom” Kunden geködert und müssen sich jetzt fragen lassen, warum die Elektrizitätspreise so stark steigen, wo doch nur 16% der hiesigen Bruttostromproduktion aus Gas kommt. Power_Split_Austria_2021_maSTER_bearbeitet_02Die traurige Wahrheit ist, dass derlei Claims von Anfang an ein Etikettenschwindel waren & es ohne grundlastfähige, nicht-intermittente Energieträger nicht (mehr) geht. Bevor unsere Politicos die Destabilisierung des hiesigen Stromnetzes zugelassen haben, wäre der Verzicht auf ein paar Kohlekraftwerke leichter gefallen.

Wahrscheinlich war der Schmäh mit dem regionalen Ökomascherl hierzulande so erfolgreich,

weil die hiesigen Konsumenten und -innen Märchen schon immer begierig gelauscht haben und diese Mentalität peu à peu auch in die Politik migriert ist, wie u.a. eine zur Energieministerin mutierte Grün-Aktivistin dokumentiert.

Der Märchen-affine Konsument kann in einer Demokratie halt dafür sorgen, dass er/sie auch Märchen-affine Regierungspolitiker(innen) bekommt (“you get, what you voted for”).

Interessanterweise scheinen sich nicht nur dumme Kerle und -innen, sondern auch eine erkleckliche Anzahl von Experten und -innen sowie subjektiv ehrliche, (“echt”) kritische Journalisten und -innen unter den Märchen-Fans zu befinden,

weil sie nach wie vor glauben, dass ein unterbrechungsfreies Stromnetz mithilfe (neuer) Erneuerbarer machbar ist.

Das wäre auf die Dauer selbst mit “alten Erneuerbaren” vulgo Hydro nicht möglich, weil für Staumauern, Rotorblätter etc. Zement, Stahl und Prozesswärme benötigt wird.

Aber ein paar Jahre (oder Jahrzehnte) ginge es in topographischen Gunstlagen wie Österreich schon noch.

Wie der Statista entnommene jüngste österreichische Power-Split zeigt, stammen heute noch 60 Prozent der Stromproduktion aus Wasserkraft,

während es in den 1990ern, zu Walter Fremuths Zeiten, (aus der Erinnerung) noch zwischen 80 und 90 Prozent waren (dieser Blogger war damals ein mit Energie-Themen beschäftigter junger “Mainstream-Journalist”).

Das war, 

  • bevor sich der unsinnige Glaube an die (neuen) Erneuerbaren durchgesetzt hat und
  • ein “gemeinsamer Strommarkt” entstanden ist, der es Deutschland erlaubt hat, mithilfe hoch subventionierter “neuer Erneuerbarer” die  hiesigen “alten Erneuerbaren” durch die Mangel zu drehen (was an deren Marktanteilsverlust erkennbar ist – kurzfristig, das ist wahr, ist es attraktiver, sich Strom schenken zu lassen oder große Gewinne zu machen, die ausgeschüttet oder über die Börse sonstwie genutzt werden können). Natürlich eilte auch das österreichische, sich demokratisch nennende Polit-Gesindel beim Durch-die Mangel-Drehen zu Hilfe.

Der langen Rede kurzer (heutiger) Sinn: Europa einschließlich der östlichen Alpenrepublik kann aus mehreren Gründen

kein unterbrechungsfreies Stromnetz mehr aufrecht erhalten – auch kurzfristig nicht – und der jüngste Grund ist ein politisch-pseudohumanitärer (“Sanktionen gegen Angriffskrieg”).

Dass sich das sich demokratisch nennende Polit-Gesindel auf diese Weise ins eigene (?) Bein schießt,

könnte dem (in größerem Maßstab) womöglich nicht mehr lieferfähigen “Putin” grad recht kommen, weil ihm die “westlichen Sanktionen” ein gutes Argument in die Hand geben, kein Gas mehr zu schicken.

Vielleicht ist Russland aktuell sogar noch lieferfähig

- Heutige werden es wohl nie wissen.

Dass das sich demokratisch nennende Politgesindel im “Westen” gerade alle Schuld auf seine Schultern lädt, ist dagegen völlig offensichtlich.

Unabhängiger Journalist

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