HC Strache, ein echter Österreicher

FPÖ-Vizekanzler Strache hat sich Monate vor den Wahlen 2017 mit Lockvogel und versteckter Kamera in eine Falle locken lassen. Das Material wurde jetzt “gespielt”, ev. um die VP-FP-Koalition in Wien zu sprengen. Die Szene spricht für sich – “ungerecht” ist nur, dass vergleichbares Material mit den langjährigen hiesigen Chef-Korruptionisten im Giftschrank geblieben ist (bisher). Aber das ist so, wenn eine selektive Justiz auf eine selektiv berichtende Presse trifft.

HC hat mit dem Ibiza-Video unter Beweis gestellt, dass er tatsächlich “ein echter Österreicher” ist, mit all den moralischen Mängeln dieser Spezies.

Noch schlimmer wiegt, dass HC naiv, ja geradezu dumm zu sein scheint.

Der gute Mann ist nicht nur auf die gefakte “reiche Russin” hereingefallen, er scheint z.B. wirklich geglaubt zu haben, dass

  • die Kronen Zeitung ihm gehört und dass,
  • wenn “er einmal was zu sagen hat”, die Strabag keine öffentlichen Aufträge mehr kriegt.

Da lachen ja die Hans-Peters.

Das ist urkomisch und wenn dieser Blogger Zeit hätte, würde er recherchieren, wie viele Aufträge die Strabag weniger bekommen hat, seit Norbert Hofer im Verkehrsministerium sitzt.

Meine ungestützte Vermutung ist: Es hat nicht die geringsten Auftragseinbußen gegeben.       :mrgreen:

Naja, jedenfalls hat die FPÖ jetzt, wovor sie sich so gefürchtet hat und weswegen sie die Identitären vor den Bus stoßen “musste”: Eine Situation wie im Jahr 2002, als Großmeister Schüsserl, atemberaubend schlau, die FPÖ zum echten Juniorpartner zurechtgestutzt hat.

Die Frage ist nun, ob das alles wirklich nur auf dem Mist von Basti & Hanni (bzw. von deren Bedienmannschaft) gewachsen ist.

Es könnte durchaus sein, dass da auch jemand aus der FPÖ mitgeholfen hat – weniger um HC zu stürzen, sondern weil der gute Mann offenbar ständig erpresst worden ist, bis hin zu den Identitären 2019.

Nachdem Straches”drei Bier” von vor zwanzig Jahren schon ein bisschen ausgeraucht waren, dürfte das Ibiza-Video ein wesentliches Kompromat gewesen sein.

Unser hypothetischer Kenner der Szene in der FPÖ könnte sich gesagt haben: “Jetzt reicht’s aber! Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.”

Im übrigen ist dieser Blogger nach wie vor der Meinung, dass es beim ersten Wahlgang zur österreichischen Bundespräsidentenwahl vor zwei Jahren einen echten Wahlschwindel gegeben hat und dass es “harte Gründe” geben muss, warum die FPÖ die Vorgänge nicht skandalisiert hat, siehe z.B. hier.

Aber vielleicht wollte der Hofer ja lieber Minister als Präsident werden.    :mrgreen:

Unabhängiger Journalist

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.