Nicht nur die deutsche Journaille ist gut in verleumderischer Berichterstattung, ihre US-amerikanischen Kollegen können’s auch – v.a. wenn es um den US-Präsidenten geht, der bekanntermaßen ja selbst ein gestörtes Verhältnis zur Wahrhaftigkeit hat. Nun könnte man achselzuckend sagen: ausgleichende Gerechtigkeit und es damit bewenden lassen. Es ist jedoch viel problematischer, wenn Medien quasi im Chor lügen als wenn Poliker das “polyphon” und einander widersprechend tun.
Es ist eigentlich eine 0815-Geschichte, eine, die sich wohl schon Hunderte Male ähnlich abgespielt hat – und insofern eigentlich nicht besonders bemerkenswert.
In diesem Fall scheint jedoch die Dokumentation, was Trump gesagt und was die Mainstream-Medien darüber berichtet haben, besonders leicht und eindeutig gewesen zu sein.
Liberale Medien berichten über einen Auftritt Trumps auf einer Konferenz u.a. mit konservativen kalifornischen Sheriffs, dass Trump die illegalen Einwanderer als animals bezeichnet habe (was zunächst glaubwürdig klingt, weil das eine der Lieblingsmetaphern des Donald ist).
Das Problem ist “nur”, dass die Berichte so nicht stimmen.
Diese Coverage schwappt auch nach Europa, wo sie z.B. von Spiegel Online aufgegriffen wird, mit dem Tenor, Trump habe die Migranten als so böse bezeichnet, dass diese gar keine Menschen mehr, sondern dass sie geradezu Tiere seien (die Rhetorik der Entmenschlichung gilt als “klassisch faschistisch”)
Es handelt sich zuerst freilich um einen klassischen Fall von Aus-dem-Kontext-Reißen.
“Hall of Fame” der Verdrehungen
Trump verwendet den Ausdruck Tiere im Zusammenhang mit kriminellen Einwanderern – konkret der 10.000 Mitglieder umfassenden Latino-Gang MS-13, die für Hunderte Morde vorzugsweise an migrantischen Jugendlichen verantwortlich ist.
Hier ist eine auf YT abrufbare Dokumentation aus der Sendefolge “Americas Deadliest Gangs”.
Obwohl diese predators und killers natürlich auch Menschen sind, sind die realen Trump-Aussagen doch deutlich von dem entfernt, was er nach den Berichten der liberalen Mainstream-Medien gesagt haben soll.
Für Englisch-Versteher sei auf den libertären kanadischen Philosophie-Blogger Stefan Molyneux verwiesen, der diesem Skandal 42 Minuten widmet (“Untruth about Trump – Animals Scandal Edition”).
Molyneux sieht im Vergleich des US-Präsidenten übrigens eine Beleidung der Tiere, die “üblicherweise nicht für Drogen, Geld und Gewinn foltern”.
Es folgt über ca. 20 Minuten eine Hall of Fame der Verdrehungen, in der kaum ein Mainstream-Medium und nicht allzu viele konkurrierende Politicos fehlen. Hier die eingebundene Version von Molyneuxs Show (Beginnzeit der “Hall of Fame” eingestellt – ab ca. 5:30)
Soviel zur Glaubwürdigkeit und Seriosität, die sich die Mainstream-Medien gerne selbst zuerkennen.
Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.