Die indische Regierung hat vor neun Monaten über Nacht Scheine über 1.000 und 500 Rupien für ungültig erklärt. Man wollte damit gesetzwidrig gehaltenem Schwarzgeld einen Schlag versetzen. Das Ziel der irren Aktion wurde klar verfehlt, 99% des in diesen Scheinen steckenden Bargelds flossen zurück. Dafür ist das Wirtschaftswachstum zurückgegangen.
Unter den Ärmeren hatte sich die Nacht- und Nebelaktion der Regierug Modi gewisser Popularität erfreut.
Speziell kursierende Medienberichte, dass verzweifelte reiche Korruptionisten Banknoten verbrannt hätten um der Strafverfolgung zu entgehen, scheinen für stundenlanges Schlangestehen zum Umtausch der eigenen Geldscheine entschädigt zu haben, berichtet die Financial Times.
1.000 Rupien entprechen rund 16 US-Dollar
Am vergangenen Mittwoch musste die Indiische Zentralbank (RBI) dann bekannt geben, dass 15,28 Trillionen der 15,44 Trillionen der in 1.000er und 500er-Scheinen steckenden Rupien – also fast alles – zurückgeflossen sind.
Daraufhin räumte Finanzminister Arun Jaitley ein, dass der (offizielle) Zweck der Übung verfehlt worden sei und das Schwarzgeld in den Geldkreislauf zurückgekehrt sei.
Dafür werde sein Ressort nun 1,8 Millionen Konten unter die Lupe nehmen, in die während der Umtauschzeit eingezahlt worden ist “um herauszufinden, ob damalige Einlagen mit dem jeweiligen Steuerprofil vereinbar sind”.
Hintergrund laut FT (eigene Übersetzung):
Die Angaben der Bank (RBI) erfolgten nachdem Medien berichtet hatten, dass komplexe Geldwäsche-Netzwerke entstanden seien, die wohlhabenderen Indern geholfen hätten, ihren nicht offen gelegten Barbestand einzulegen ohne sich den Steuerbehörden offenbaren zu müssen. Dabei sollen die alten Scheine mit einem Abschlag an Händler verkauft worden sein, die die Banknoten wiederum einkommenschwächeren Indern gaben, die diese einlegen oder in der Bank einwechseln konnten.”
Die oppositionelle Kongresspartei bezeichnete die Aktion als gigantischen Flop und führte einen Rückgang des BIP-Wachstums auf die Aktion zurück.
Bild: Arunvrparavur via Wikimedia Commons
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