US-Steuern: Warum der Donald NICHT der Ronald ist

Der unausgegorene Steuerplan der neuen US-Regierung scheint zum El Dorado für wenig informierte Wirtschaftsjournalisten zu werden, die sich – wohl aus sachfremden Gründen -  einbilden, dass die Vorhaben der Trumpschen Goldman-Boys etwas mit den berühmten Steuersenkungen der Reagan-Ära zu tun haben. Das ist ziemlicher Unsinn – doch selbst, wenn er das erkannt hat, muss sich der gemeine Journo zu helfen wissen. Indem er beispielsweise den “Kopf” hinter den Reagan-Reformen Trump loben lässt.

Die Reagansche Steuersenkung, deren Einnahmen erhöhende Wirkung i.d.R. bestritten wird, bestand aus einer zweimaligen Senkung des individuellen Grenzsteuersatzes bei Einkommen – zuerst von 70 auf 50 und ab 1986 weiter auf 28 Prozent.

Das ist viel – man muss aber bedenken, dass die Spitzensteuersätze seit dem Zweiten Weltkrieg konfiskatorisch waren – und zusätzliche Verdienstwünsche am oberen Ende der Skala wohl überhaupt am Entstehen gehindert haben.

Der höchste Satz bei den Unternehmenssteuern lag auch unter Reagan bei 46 Prozent.

Der von Trump propagierte Schnitt bei der Einkommenssteuer von 39,6 auf 35 Prozent nimmt sich dagegen eher klein aus.

Die angekündigte Senkung des (obersten) Satzes der amerikanischen “KöSt” von 35 auf 15 Prozent wirkt da massiver, auf den ersten Blick.

Welche Steuerausfälle dabei entstehen würden, ist allerdings fraglich.

Nach einer Berechnung des BDI (dessen Mitglieder ihrerseits weniger Business-Steuern zahlen möchten) bedeutete das 60 Mrd. Dollar an Steuerausfällen.

Das scheint viel, weil die effektive Steuerleistung sich nur bedingt am Spitzensteuersatz orientiert.

Aber selbst in diesem Fall stünden die Mindereinnahmen den entfallenden Absetzmöglichkeiten von lokalen Steuern (Volumen: 100 Mrd. Dollar) gegenüber.

Unabhängiger Journalist

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