In den USA haben die Leitindizes um gut 3% nachgegeben, was realistische Ökonomen, die stündlich das Ende der grotesk aufgeblasenen Asset-Bubbles erwarten, die Luft anhalten lässt. Für das unvermeidbare “echte Massaker” scheint es freilich noch wenigstens vier Wochen zu früh. Der US-Präsident, der die “Urheberrechte” des Fed-induzierten Kreditbooms für sich beansprucht, kann derzeit nichts brauchen, was seine Basis bei den midterm elections in die Hände der Demokraten treibt. NB über die Kontrolle des plunge protection teams.
So etwas wäre der Fall, erfolgte jetzt ein signifikanter Kurseinbruch, der große Firmen zusammenbrechen lassen und Massenkündigungen auslösen würde.
Dann könnte es Trump am 6. November ähnlich ergehen wie weiland Herbert Hoover, der “wegen der Wirtschaft” die Präsidentenwahlen 1932 gegen Franklin Delano Roosevelt verlor.
Das ist nicht unbedingt wahrscheinlich.
Der US deep state wird trotzdem alles dran setzen, um Trump-Kandidaten die Wahlen verlieren zu lassen und den Republikanern die Mehrheit im Unterhaus zu entreißen.
Dann könnten die Demokraten ein Amtsenthebungsverfahren beginnen, Trump zumindest aber in eine “lahme Ente” verwandeln, die 2020 abgewählt werden wird.
Das wiederum werden Trump-Verbündete zu verhindern trachten – allen voran der neue Fed-Chairman Jerome Powell, den der Präsident höchstselbst in jenen Posten gehoben hat, auf dem er sitzt.
Getreu der offiziösen punch line von der unabhängigen Zentralbank ist Trump vorerst auf Distanz gegangen und hat der Powell-Fed attestiert, sie sei übergeschnappt (wegen der laufenden Zinserhöhungen, die irgendwann eine akute Krise auslösen müssen).
Das ist eine geradezu geniale Strategie, die in genau jene Kerbe schlägt, in die keynesianisch orientierte Politicos und Ökonomen ständig hauen:
dass nämlich ein dauerhafter, gleichmäßiger Boom möglich wäre, wenn man nur ständig frisches Geld zuführe und/oder die Zinsen niedrig halte.
Die “Intelligenz”, die hinter Trump steht, glaubt das nicht, schätzt die Distanzierung ihres Front-Manns aber als opportun ein.
Die Kurskorrektur vom Mittwoch sieht bis jetzt eher nach einem “chirurgischen Eingriff” zur vorübergehenden Entlastung und Stabilisierung aus.
Sollte dennoch mehr draus werden,
- ist entweder in den luftigen Höhen, in denen wir uns befinden, eine solch begrenzte Entlastungsoperation gar nicht mehr möglich, oder
- die Feinde Trumps geben im Finanz-Establishment noch immer den Ton an.
Es gäbe wohl kein besseres Mittel für eine echte “blaue Welle” als ein ordentlicher Börsenkrach.
Nachbemerkung, 11.10.2018, 14.00 Uhr: Die “Arbeitsgruppe für die Finanzmärkte” aka plunge protection team müsste sich bereits fest in Händen der Präsidenten-Partei befinden (Fed, Stabilisierungsfonds des Finanzministeriums).
Eigentlich stellt sich nur die Frage, ob ein dosierter Entlastungsschnitt ohne darüber hinausgehendes Risiko überhaupt möglich ist.
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