Venezuela: Die Ölproduktion bricht seit zwei Jahren in sich zusammen

Für die einen sind es die Yankees, die ihre Finger habituell in die Angelegenheiten ihrer Nachbarn stecken und für die anderen sind Maduro & Genossen korrupt bis ins Mark. Wie so oft haben beide Seiten ein bisschen recht, und liegen dennoch voll daneben, weil sie auf den wichtigsten Faktor “vergessen”. Der heißt El-Furrial-Carito-Santa Barbara. Das sind Ölfelder im Osten des Landes mit süßem, mittelschwerem Zeug, die am Zusammenbrechen sind (El Furrial ist schon tot). Dafür kann weder Maduro was, noch Washington. NB Klimawandel-Wachler und Chavisten.

Die fleißigen Blogger von peakoilbarrel.com aktualisieren jedes Monat ihre Produktionscharts der OPEC , die mitlerweile 12 Jahre in die Vergangenheit reichen – und der jüngste Graph von Venezuela zeigt, dass dieses mit seinem Sturzflug begonnen hat, als Trump noch nicht gewählt, der Ölpreis aber bereits “nachhaltig” im Keller war.

Seit Mitte 2016 hat sich die venezolanische Ölproduktion von 2,3 auf heute 1,15 Millionen Barrel pro Tag halbiert und der Kommentar unter dem Chart lautet:

Slowly, slowly Venezuela sinks into the abyss…”

Na, wenn das “langsam” ist, möcht’ dieser Blogger nicht wissen, was die Kollegen unter “schnell” verstehen    :mrgreen:

In Venezuela geschieht etwas, was auf Weltebene in den vergangenen Jahren ständig passiert ist – idR freilich ein bisschen weniger sichtbar und mit einer geringeren Fallhöhe, weil nur wenige das Glück hatten, vorher vergleichbar hoch zu steigen.

Dass in den allgemeinen Medien kaum etwas über dieses Thema zu lesen ist, hat nichts zu besagen – Dumm-Journo bleibt Dumm-Journo.

Matt Mushalik, ein australischer Sachkenner mit deutschen Wurzeln, hat in seinem Blog crudeoilpeak.info etliche dieser Einzelbeispiele analysiert und z.B. im Mai 2018 El Furrial einen ganzen Eintrag gewidmet.

Das gute Stück ist vor acht Monaten entstanden und sieht heute trotzdem viel weniger alt aus als 99 Prozent der aktuell publizierten Venezuela-Geschichten.    :mrgreen:

Nachbemerkung, 31.1.2019, 07.00 Uhr Obwohl ihnen Peak Oil buchstäblich ins Gesicht starrt, können es manche nicht unterlasssen, ihre Mystifkationen über noch ahnungslosere Mitmenschen zu entleeren.

Zu dieser Art von Desinformation gehören das Demokratie-Gebimmel der Nordamerikaner,  der Chavismo der Linken (bzw. die dazu passenden kritischen Solidaritäten jeglicher Art), aber auch unsere geliebte Klimawandel-Wachelei, die sich über das Weltklima 2050 grämt, während vor ihren Augen das Fundament unsererer Karbon-Zivilisation zerbröselt. Helau !

Unabhängiger Journalist

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