Washington bleibt wohl nur die Verstaatlichung von Shale übrig

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Für US-Shale, Öl und Gas, ist jetzt Schluss mit lustig. Nach dem Ende der Finanzierung über Bonds 2019 ist seit vorgestern auch der Aktienmarkt (Eigenkapital) passé. Die Anteilsscheine sind am Montag um fast 50% abgestürzt, wie Steve St. Angelo hier zeigt. Die Olpreise sind ähnlich schlimm gecrasht, sodass künftig nur ganz wenige Investoren bereit sein werden, ihr Geld in ein Fass ohne Boden zu leeren. “Zusperren” ist auch keine Option, weil z.B. das Militär Diesel, Kerosin und Raketentreibstoffe benötigt (und auch kriegen wird). Weil Öl & Gas VIEL wichtiger sind als der Laie gemeinhin glaubt, bleibt nur die Übernahme durch den Staat übrig.Vorerst.

Die Ölpreise sind am Montag angeblich wegen Saudiarabien auf 30 Dollar pro Fass gecrasht, haben sich am Dienstag aber wieder auf 35 Dollar erholt (WTI).

Klar ist trotzdem, dass sie auch damit “Lichtjahre” von echter Profitabilität entfernt sind (die nach Meinung einiger Analysten nicht einmal vor 2015 bei Barrel-Preisen von mehr als 100 Dollar gegeben war.)

Der Honeymoon der Investoren mit Shale ist mittlerweile auch zu Ende.

Banken und Anleihezeichner haben sich die Branche bis vor zwei Jahren sozusagen schön gesoffen, in der Hoffnung für zunächst verlorenes Kapital später reichlich entlohnt zu werden.

Das wird heute (nicht nur) angesichts der Ölpreis-Entwicklung nicht mehr geglaubt.

Die Folge ist, dass die chronisch defizitären Shale-Unternehmen (Öl und Gas) zunehmend auf dem Trockenen sitzen und kein Geld mehr haben weiterzubohren – was bei Shale noch schlimmer ist als bei konventioneller Förderung.

Damit bricht (bei Öl, vielleicht auch bei Gas) die seit 2013 wieder steil ansteigende US-Produktionskurve zusammen – und der Weg zum “weltweiten Peak Oil” wird frei.

St. Angelo, aber auch dieser ihr Blogger haben mehrfach ausgerechnet, dass während der vergangenen 15 Jahre amerikanisches Schieferöl für den Löwenanteil der weltweiten Produktionssteigerungen verantwortlich war (aus dem Kopf, Suchfunktion selbst bedienen!).

Weil Öl aber unverzichtbar und die essenzielle Zutat heutigen Wirtschaftens schlechthin ist, werden die Kosten für die Weiter-Förderung “sozialisiert” werden müssen.

Sowas passiert auch in den USA über Verstaatlichung – weil man verschämt ist, vielleicht aber über eine verdeckte.

Unabhängiger Journalist

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