Zur grassierenden Klimaziel-Idiotie

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ourworldindata.org

NGOs und Journaille überschlagen sich in Wehgeschrei darüber, dass die östliche Alpenrepublik in sieben Jahren – auf der derzeitigen gesetzlichen Grundlage – das mit der EU “vereinbarte” CO2-Emissionsziel nicht erreichen werde können, obwohl in den nächsten Monaten ein, wie es heißt, “ambitionierteres Klimaschutzgesetz” beschlossen werden soll. Weil sich außer ein paar CO2-Bilanzbuchhaltern und professionellen Kampagnisierern aber kein Schwein mehr auskennt, soll hier der Versuch einer Kontextualisierung erfolgen – die eigentlich die Pflicht der aktiven MSM-Journos wäre.

Anlass des jüngsten Rauschens im Blätterwald ist ein Bericht, den das österreichische Umweltbundesamt vor fünf Wochen bei der EU abgegeben hat, siehe hier.

In diesem Bericht wertet das UBA die bisherigen CO2-Reduktionspolitiken Wiens aus und kommt zum Schluss, dass auf Basis der bestehenden Maßnahmen & Politiken die (Selbst)Verpflichtung gegenüber der Union nicht erfüllt werden könne, im Jahr 2030 nur mehr 29 Megatonnen CO2e auszustoßen (statt heute knapp 50; alles ex ETS).

Das Amt erklärt dazu in der Einleitung, dass “zusätzliche Maßnahmen” derzeit diskutiert würden und dass  diese derzeit noch nicht in die Modellrechnungen einfließen könnten. Sobald diese umgesetzt seien, werde man jedoch ein update machen.

Die Journaille berichtet …. natürlich nicht.

Sie hyperventiliert nur, ähnlich wie beispielsweise Greenpeace.

Österreich verfehlt EU-Klimaziele deutlich (…) EU 2030-Ziel erst mit 20 Jahre Verspätung erreichbar”

Wie auch die APA berechnet hat, würde die östliche Alpenrepublik in sieben Jahren um 13 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente hinter den ausgerufenen Zielen zurück bleiben.

13 MegatonnenÄquivalente – ist das jetzt viel oder wenig?

Na, zirka 1,7% aller deutschen Treibhausgas-Emissionen von 2021 (760 Mt), sofern man bei den österreichischen Zahlen den Trick mit dem Emissionshandel nicht berücksichtigen möchte – “gemäß KSG”   :-?   ).

Man könnte auch sagen: 0,02% der 2021 weltweit emittierten 54,6 Gigatonnen GHG.

Oder man könnte sagen, dass der zentraleuropäische Kleinstaat sogar “ohne Nachlegen” vernachlässigbare Quantitäten emittiert,

innerhalb der absolut ca. 10%  und relativ viel stärker sinkenden Emissionen der echten Industrieländer (“Annex 2″).

Na und sind wir jetzt wenigstens so richtig schlecht, emissionsmäßig?

Klar doch – ungefähr so wie die Deutschen.

Die Deutschen haben sich gegenüber der EU verpflichtet, 2030 nur mehr 438 Millionen Tonnen CO2e auszustoßen (ohne ETS-Trick) – 42 Prozent weniger als ihre Emission 2021.

In Ö. sind’s 41% weniger (aber mit ETS-Trick).

Grafik: ourworldindata.org. CC BY 4.0

Unabhängiger Journalist

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