„Würde Audi den A4 in großer Serie rein elektrisch bauen, müssten sie den halben Weltmarkt an Kobalt leerkaufen.“ Bei VW – so Wellnitz– habe man so eine Rechnung schon mal aufgemacht und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass der Konzern für seine Produktion von E-Autos rund 130 000 Tonnen Kobalt benötigen würde. Die Weltproduktion indes liegt derzeit bei 123 000 Tonnen.” Michael Schmatloch, Der sinnlose Traum von der elektrischen Zukunft
ingolstadt-today, eine Multimediazeitung des Donaukurier, lässt einen Professor der lokalen TU zu Wort kommen, der ein prononçierter Kritiker des modernen (und populären) Wahns von der individuellen E-Mobilität ist.
Jörg Wellnitz sagt viel akribisch Recherchiertes und Prägnantes über das grüne Mem, das “von allein” nicht und nicht Realität werden will (deswegen müssen die Politicos mit Gesetzen “nachhelfen” ).
Unter anderem überliefert Wellnitz das Urteil eines “Automanagers”. Der meinte, seinem Arbeitgeber sei die Unsinnigkeit der Technologie sehr wohl bekannt – aber
es zu machen ist billiger, als es nicht zu machen (…) es ist sinnlos, aber es kostet weniger.“
Wellnitz scheint – wie möglicherweise seine Gesprächspartner aus der Industrie (um welchen Konzern handelt es sich wohl?) – davon auszugehen, dass die Ressourcenbasis für die herkömmlichen Verbrennungsmotoren in absehbarer Zukunft kein größeres Problem darstellt.
Wenn er sich damit nur nicht täuscht.
Das unmittelbar bevorstehende (und wohl auch einzig reale) Problem ist nicht das Klima, sondern die Verfügbarkeit von Erdöl (pro futuro: Erdgas).
Aber wahrscheinlich weiß Audi auch das – sagt es aber nicht einmal hinter vorgehaltener Hand (und auch nicht, dass die “für alle leistbare”, individuelle Massenmobilität ein Ding der Vergangenheit ist).
Nachbemerkung: Wasserstoff mag eine Weile gehen, wenn Erdgas vorhanden und verfügbar ist (mit Elektrolyse etc. scheint der erhoffte Wasserstoffantrieb freilich ein Luftschloss zu sein).
Nachtrag 1, 12-1-2018, 22.15 Uhr: Ein Leser meint, dass man sich den energieintensiven Umweg über Wasserstoff und Brennstoffzelle sparen könne, wenn man genügend Methan habe (CNG).
Klingt plausibel, unter Systemgesichtspunkten ist die Umwandlung von CH4 in Wasserstoff aber vielleicht trotzdem besser. Müsste man sich genau anschauen (und über PkW hinausdenken).
Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.